Das der jetzt verordnete Lockdown bis zum 10. Januar 2021 dann wirklich ausreichend sein wird, das mag man fast nicht glauben, denn der Virus wird diesen Termin nicht kennen. Schaut man mal über unsere Grenze, zum Beispiel nach Litauen, dann geht man hier einen anderen Weg.
Im Kampf gegen die zweite Coronavirus-Welle wird das öffentliche Leben in Litauen auf ein Minimum reduziert. In dem baltischen EU-Land sollen von Mittwoch an alle Geschäfte bis auf Läden für den täglichen Bedarf schließen und der Schulbetrieb auf Fernunterricht umgestellt werden. Das beschloss die neue Regierung von Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte in ihrer ersten Sitzung gestern in Vilnius. Die Regelung soll bis 31. Januar 2021 gelten.
Auch die Bewegungsfreiheit der rund drei Millionen Einwohner Litauens wird eingeschränkt: Auf Anordnung der Regierung darf niemand mehr ohne zwingenden Anlass in andere Städte und Gemeinden außerhalb des eigenen Wohnsitzes reisen. Haus oder Wohnung dürfen ebenfalls nur noch aus triftigem Grund verlassen werden – für Arbeit, eine ärztliche Behandlung, zum Einkaufen oder eine Beerdigung. Weiter werden Kontakte auf eine Familie oder einen Haushalt beschränkt. Staatschef Gitanas Nauseda unterstützte das Vorgehen der Regierung.
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