Der renommierte deutsche Medien- und Dienstleistungsgigant Bertelsmann erkennt das immense Potenzial künstlicher Intelligenz (KI) als Katalysator für radikale Effizienzsteigerungen und Wirtschaftswachstum. „Wir stehen an der Schwelle eines revolutionären Fortschritts in der Produktivität, der sich als Motor für das gesamtwirtschaftliche Wachstum erweisen könnte“, erklärte Rolf Hellermann, der Konzernfinanzchef und zugleich Vorstandsmitglied für den Bereich Tech&Data, in einem ausführlichen Interview mit Reuters.

Jedoch warnt Hellermann auch vor den Schattenseiten der KI-Technologie, insbesondere im Hinblick auf die Verbreitung von Fake News. „Die ernsthafte Gefahr besteht darin, dass die Wahrheit in diesem technologischen Wettlauf auf der Strecke bleibt. Es wird zunehmend herausfordernder, die Authentizität von Nachrichten, Texten oder Bildern zu überprüfen“, sagte der 46-jährige Top-Manager.

In dieser komplexen Medienlandschaft nimmt Hellermann die Bedeutung von Qualitätsjournalismus besonders ernst. „Als Medienunternehmen tragen wir eine immense Verantwortung dafür, unseren Konsumenten kuratierte und sorgfältig überprüfte Inhalte anzubieten. KI-Algorithmen können zwar faszinierende Geschichten generieren, aber diese sind nicht immer zuverlässig oder gar wahrheitsgetreu“, so Hellermann.

Branchenexperten warnen darüber hinaus vor dem Risiko, dass kostengünstige, durch KI erzeugte Inhalte traditionelle Medienhäusern ihrer Leserschaft berauben könnten. Dies könnte sich insbesondere auf Bertelsmanns vielfältiges Portfolio, das von Musik und Büchern bis hin zu Nachrichteninhalten reicht, negativ auswirken.

Der Einsatz von KI-Technologien wie Chatbots könnte zudem den Kundenservice radikal verändern und einen massiven Schub in Richtung Automatisierung bewirken, so die allgemeine Einschätzung in der Branche.