Bei diesem hier angebotenen Investment weiß der Anleger aber nicht einmal, in welche Objekte er konkret investiert, denn diese Objekte sind derzeit noch nicht bekannt; das heißt, hier investiert der Anleger in einen Blind-Pool. Das ist gefährlich aus unserer Sicht, denn gerade wenn man eigenes Vermögen investiert, sollte man genau wissen, worin man investiert, konkret in welches Objekt möglicherweise dann auch Projekt. Hier geht es um Investments in Einzelhandelsimmobilien. Diese sollen mit ihrem zur Verfügung gestellten Kapital erworben werden. Erst wenn der Investitionsvorgang dann konkret abgeschlossen ist, wissen sie, worin investiert wurde.
Einzelhandelsimmobilien sind für uns aber auch Spezialimmobilien, deren Drittverwendung wir immer kritisch sehen, denn Mietverträge laufen bei vielen Einzelhandelsimmobilien dann nur über 10 Jahre, manchmal kombiniert mit Optionsmöglichkeiten für den Mieter. Ob der die Option dann nach Ablauf der ersten Mietzeit wirklich zieht, ist zum heutigen Zeitpunkt reine Spekulation. Je besser die Lage eines solchen Einzelhandelsobjektes ist, desto besser wird dann natürlich auch die zukünftige Nachvermietung sein. Bei Objekten auf der „grünen Wiese“ kann das dann auch mal problematisch sein. Dann aber für die „leerstehende Immobilie“ einen Nachmieter zu finden, ist sehr schwierig und oft auch mit hohen Einbußen bei den Mieteinnahmen einhergehend. Insofern sagen wir bei Blind-Pools in diesem Bereich immer „Finger weg“. Dabei ist es völlig egal, wer einen solchen Blind-Pool anbietet.
Es gibt in jedem Markt Alternativen, auch natürlich hier zum Unternehmen Habona. Diese sollten sie sich dann auch anschauen und vergleichen, wenn sie das Risiko, in Einzelhandelsstandorte ihr Geld anzulegen, wirklich eingehen wollen.
Wir kennen heute so manches Einzelhandelsobjekt, was früher zum 12,5-fachen der Jahresmiete verkauft wurde, heute dann leer steht, weil sich die Anforderungen der Mieter über die Laufzeit des ersten Mietvertrages verändert haben, das Objekt also nicht mehr den neuen Anforderungen entspricht.
Durch die geplante (kurze) Fondslaufzeit relativiert sich zwar das oben beschriebene Nachvermietungsrisiko, die kurze Fondslaufzeit an sich macht den Fonds aber nicht unbedingt besser oder gar risikoärmer, im Gegenteil! Der Fonds ist mit hohen anfänglichen und laufenden Kosten belastet und je kürzer die Fondslaufzeit, desto mehr schlagen diese Kosten auf die Rendite durch. Zumindest beim ersten Fonds hat Habona den prospektierten Anlageerfolg schon mal verfehlt.
Ach Herr Bremer, es wird niemand gezwungen diesen Fonds zu zeichnen. Man könnte ja sogar abwarten bis kurz vor Schließung, dann wäre der Fonds schon teilweise investiert und das Thema „blind pool“ weitgehend vom Tisch.
Offensichtlich haben Sie im obigen Artikel „vergessen“ die geplante Laufzeit des Fonds zu erwähnen, dann relativiert sich so einiges…
Sehr gute Anmerkung! Wer solche Investments kurz vor Schluss zeichnet hat dann nur noch eine kleine Black Bos oder Blind Pool wie die Experten sagen. Und die Länger der Mietverträge kann man dann auch vergleichen mit der Laufzeit der Anlage…zu welchem Preis dann aber wirklich verkauft werden kann, kann keiner sagen…aber ist das bei einem Aktienfonds nicht genau so?? Also Diversifikation ist Trumpf!