Bei einem brutalen Angriff auf eine Hahnenkampfveranstaltung in der ländlichen Gemeinde La Valencia in der ecuadorianischen Provinz Manabí sind am Donnerstagabend zwölf Menschen erschossen worden. Lokale Medien berichten von einem gezielten Überfall durch bewaffnete Männer in gefälschten Militär- und Polizeiuniformen.
Laut der ecuadorianischen Polizei wurden vier Tatverdächtige festgenommen, bei denen unter anderem Schusswaffen sowie nachgeahmte Uniformen der Armee und Polizei sichergestellt wurden. Die Festnahmen erfolgten im Rahmen einer groß angelegten Razzia nur einen Tag nach dem Angriff.
Videos in sozialen Netzwerken zeigen die dramatischen Szenen: Mehrere schwer bewaffnete Männer stürmten das Cockfighting-Gelände und eröffneten ohne Vorwarnung das Feuer, während Besucher panisch versuchten, sich in Sicherheit zu bringen.
Lokale Medien berichten, dass es sich bei den Tätern möglicherweise um Mitglieder eines kriminellen Drogenkartells handelt, die gezielt auf Rivalen abzielten, die sich unter den Zuschauern befunden haben sollen. Die Staatsanwaltschaft von Manabí hat eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet.
Ecuador befindet sich seit Jahren im wachsenden Einflussbereich international agierender Drogenbanden, die das Land als strategisches Transitgebiet nutzen. Präsident Daniel Noboa erklärte kürzlich, dass mittlerweile etwa 70 % des weltweit gehandelten Kokains über ecuadorianische Häfen Richtung USA und Europa geschmuggelt werde.
Die Drogen stammen vor allem aus den Nachbarländern Kolumbien und Peru, den weltweit größten Kokainproduzenten. Der Machtkampf rivalisierender Banden eskaliert dabei zunehmend in offenen Gewalttaten. So verzeichnete Ecuador allein im Januar dieses Jahres 781 Morde – der blutigste Monat in der jüngeren Geschichte des Landes.
Der Angriff auf die Veranstaltung in La Valencia verdeutlicht erneut, wie tief der Drogenkrieg das öffentliche Leben durchdrungen hat – selbst ländliche und traditionell unpolitische Veranstaltungen wie Hahnenkämpfe geraten ins Visier der Gewalt.
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