ZDF-Satiriker Jan Böhmermann (43) musste sich im Rechtsstreit gegen den sächsischen Bio-Imker Rico Heinzig (49) geschlagen geben – und das nicht nur einmal. Nachdem er bereits vor Gericht zwei Mal den Kürzeren zog, krönte nun auch noch eine internationale Jury Heinzigs Honig zum „Gold-Standard“ unter den süßen Leckereien. Der „Böhmermann-Honig“ ist jetzt also offiziell preisgekrönt. Herr Böhmermann dürfte wenig begeistert sein.
Es begann im Sommer: Imker Heinzig, der laut eigenen Angaben rund 12 Millionen Bienen glücklich in Sachsen umherfliegen lässt, gewann vor dem Oberlandesgericht Dresden, nachdem Böhmermann ihn verklagt hatte. Sein Vergehen? Er hatte seinen Bio-Honig dreist als „Böhmermann-Honig“ etikettiert, nachdem der TV-Star ihn in seiner Show ins Visier genommen und ihn in die „Beewashing“-Schublade gesteckt hatte – natürlich, ohne Heinzig vorher zu fragen.
Doch statt sich kleinlaut zurückzuziehen, schlug der sächsische Imker, unterstützt von seinen summenden Freundinnen, genüsslich zurück. Und als wäre der juristische Triumph nicht genug, gab es für Heinzigs Honig jetzt auch noch einen internationalen Preis in London. „Die Auszeichnung ist der Grimme-Preis der Honig-Branche,“ erklärte der Imker stolz. Geschmack und Konsistenz seines Honigs seien laut Jury von „herausragender Qualität.“ Da muss selbst der Satire-König Böhmermann die bitter-süße Niederlage hinnehmen.
Aber wie konnte es überhaupt so weit kommen? Alles begann, als Böhmermann in seiner Sendung „ZDF Magazin Royale“ über Bienenpatenschaften herzog und dabei Heinzig ins Visier nahm. Heinzig, der seine kleine Imkerei mit Patenschaften von Schulen und Unternehmen finanziert, sah sich und seinen Sommerblütenhonig aus den Elbwiesen bei Meißen durch den Kakao gezogen. Doch statt zu schweigen, griff der Imker beherzt zum „Böhmermann“-Label und vermarktete seinen Honig prompt mit einem Foto des Moderators – was Böhmermann natürlich überhaupt nicht lustig fand.
So kam es, dass der ZDF-Mann den Imker aus dem beschaulichen Diera-Zehren prompt verklagte. Doch die Dresdner Richter hatten dafür nur ein müdes Lächeln übrig und werteten Heinzigs Aktion als genau die Art von Satire, die Böhmermann sonst so gerne verteidigt. Der Mann, der sonst immer austeilt, musste also dieses Mal einstecken – und das gleich doppelt.
Ob er es dabei belässt? Noch hat Böhmermann die Möglichkeit, vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen, doch der Weg dahin ist lang – und vielleicht erkennt der Satiriker ja doch irgendwann den süßen Triumph der sächsischen Bienen an. Heinzig jedenfalls ist fertig mit dem Fall und verkauft seinen Honig ab sofort unter dem neuen Namen „Bienenmann.“
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