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Boeing-Jet kehrt aus China zurück – ein Opfer von Trumps globalem Zollkrieg

Steve001 (CC0), Pixabay
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Die wachsenden Spannungen im globalen Handelskonflikt zwischen den USA und China fordern ein weiteres prominentes Opfer: Ein fabrikneuer Boeing 737 MAX-Jet, ursprünglich für die chinesische Xiamen Airlines bestimmt, ist am Samstag nach einer rund 8.000 Kilometer langen Rückreise zurück in den USA gelandet – ein direktes Ergebnis der von Präsident Donald Trump eingeführten massiven Zollmaßnahmen.

Die Maschine, bereits vollständig in den Farben von Xiamen Airlines lackiert, setzte um 18:11 Uhr Ortszeit auf dem Boeing-Gelände in Seattle auf. Zuvor hatte das Flugzeug auf Guam und Hawaii zwischengetankt.

Der Jet war Teil mehrerer Flugzeuge, die in Boeings Montage- und Auslieferungszentrum im chinesischen Zhoushan auf ihre finale Abnahme und Auslieferung warteten. Doch nach der jüngsten Eskalation der Zollpolitik wird die Übergabe an chinesische Fluggesellschaften zunehmend unwahrscheinlich.

Eskalation im Handelsstreit: Zölle auf Rekordniveau

Anfang April erhöhte Präsident Trump die Grundzölle auf chinesische Importe auf rekordverdächtige 145 %. Die chinesische Regierung reagierte prompt mit Gegenzöllen in Höhe von 125 % auf US-Waren – darunter auch Flugzeuge von Boeing. Mit einem Listenpreis von rund 55 Millionen US-Dollar für eine neue 737 MAX sind diese Zölle für viele chinesische Käufer schlichtweg untragbar.

„Eine chinesische Airline, die jetzt ein US-Flugzeug übernimmt, würde durch die Zölle praktisch handlungsunfähig gemacht“, erklärt ein Analyst der Luftfahrtberatung IBA. Unklar bleibt, ob Boeing oder Xiamen Airlines letztlich den Rückflug der Maschine veranlasst haben. Beide Unternehmen äußerten sich bislang nicht auf Anfragen von CNN und Reuters.

Rückschläge für Boeing

Für Boeing ist dies ein schwerer Rückschlag. Der US-Flugzeughersteller hatte sich gerade erst von einem mehrjährigen Lieferstopp für 737 MAX-Jets erholt – ausgelöst durch Sicherheitsprobleme und einen früheren Handelsstreit. Nun droht eine neue Unsicherheitswelle für Boeings wichtigste internationale Kunden.

Besonders brisant: Die Luftfahrtindustrie war über Jahrzehnte hinweg von internationalen Zöllen weitgehend ausgenommen – eine Praxis, die nun durch Trumps protektionistische Handelspolitik infrage gestellt wird.

Internationale Luftfahrt gerät ins Wanken

Analysten warnen bereits vor einem Dominoeffekt. Viele Fluggesellschaften, darunter auch aus Europa und Südostasien, könnten geplante Flugzeugübernahmen verschieben oder ganz stornieren, um den steigenden Kosten aus dem Weg zu gehen.

Einige CEOs äußerten laut CNN bereits, dass sie „Lieferungen pausieren oder ganz neu verhandeln“ wollen, solange sich die handelspolitische Lage nicht stabilisiert. Die Unsicherheit über kurzfristige Zollanpassungen mache langfristige Flottenplanung nahezu unmöglich.

Politisches Kalkül trifft wirtschaftliche Realität

Trump selbst rechtfertigte die Maßnahmen als Versuch, die US-amerikanische Produktion zu schützen und „das Handelsgleichgewicht mit China wiederherzustellen“. Kritiker – darunter auch konservative Stimmen wie der frühere Nationale Sicherheitsberater John Bolton – sehen darin jedoch eine Fehlkalkulation mit enormen geopolitischen Risiken. Einige Experten bezeichnen die Strategie als „wirtschaftlich selbstzerstörerisch“ und vergleichen sie mit den Smoot-Hawley-Zöllen aus den 1930er Jahren, die die Weltwirtschaftskrise verschärften.

Fazit

Der Rückflug der Boeing 737 MAX ist mehr als ein logistisches Ereignis – er symbolisiert die Zerbrechlichkeit globaler Lieferketten im Zeitalter nationaler Alleingänge. Für Boeing wie auch für die internationale Luftfahrt könnte der aktuelle Zollkrieg weitreichende Folgen haben – und für Präsident Trump ein politisches Eigentor bedeuten.

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