Der FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff wurde von Außenministerin Annalena Baerbock gefragt, ob er sich vorstellen könne, Botschafter in Moskau zu werden. Er bat um Bedenkzeit und entschied sich schließlich für die Aufgabe. Als gelernter Diplomat und mit familiären Wurzeln in deutsch-baltischen Adelskreisen hat er eine besondere Beziehung zu Russland. Schon in den 1980er Jahren besuchte er als Teenager seinen Vater, der an der Deutschen Botschaft in Moskau arbeitete, und später absolvierte er eine Diplomatenausbildung, bei der er 1996 zum Sprachunterricht nach Sibirien kam.
Obwohl Lambsdorff die Politik liebt und sich als Außenpolitiker profiliert hat, freut er sich auf die Aufgabe als Botschafter, da er in Kriegszeiten den Draht zur russischen Regierung halten darf. Er betont jedoch, dass er auch weiterhin die Politik von Wladimir Putin kritisieren wird. Für ihn ist Diplomatie nicht das schnelle Erzielen von Deals, sondern eine Verhandlung auf Augenhöhe.
In Moskau wird seine Aufgabe darin bestehen, den Kontakt zur russischen Regierung zu halten und Analysen der russischen Politik nach Berlin zu liefern. Aufgrund der angespannten Situation zwischen Deutschland und Russland werden repräsentative Termine und Empfänge wohl kaum stattfinden.
Lambsdorff sieht zwar eine mögliche Verbesserung der deutsch-russischen Beziehungen in der Zukunft, doch aktuell liegt diese in weiter Ferne. Der Umzug nach Moskau steht nun für ihn an, während er sein Bundestagsbüro in Berlin auflöst.
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