Der Brexit hat auch die britische Musikszene stark beeinflusst. Laut einer Umfrage des Berufsverbands für Musiker in Großbritannien und Irland haben fast die Hälfte der befragten Musikerinnen und Musiker seit dem 1. Januar 2021 weniger Arbeit in der EU gefunden als vor dem Brexit. Für mehr als ein Viertel hat sich die Arbeitssituation in der EU sogar komplett verschlechtert.
Die Auswirkungen des Brexit auf den Musiksektor werden von der Independent Society of Musicians (ISM), die die Umfrage mit dem Titel „Paying the Price“ durchführte, als „verheerend“ bezeichnet. Die Beschränkungen haben die Fähigkeit der Musikerinnen und Musiker, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, erheblich beeinträchtigt.
Die Möglichkeit, in der EU aufzutreten, sei nahezu zum Erliegen gekommen, berichtet ein Teilnehmer der ISM-Umfrage. Ein anderer bemerkt, dass seine Band auf dem britischen Markt kaum überleben könne und deshalb praktisch aufgeben musste. Europäische Opernhäuser seien für britische Sängerinnen und Sänger seit dem Brexit schwer zugänglich geworden.
Die zusätzlichen Kosten seit dem Brexit umfassen vor allem Visa- und Arbeitserlaubniskosten sowie Zollgenehmigungen. Einige Musikerinnen und Musiker haben Strafen erhalten, da sie sich nach dem Brexit in EU-Ländern, die keine speziellen Visa- oder Arbeitserlaubnisse erfordern, nur 90 Tage innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen aufhalten dürfen.
Die ISM fordert die britische Regierung auf, ein Abkommen über die Befreiung von der Visumspflicht mit der EU zu verhandeln. Dies würde britischen Künstlerinnen und Künstlern sowie anderen in der Musikbranche Tätigen ermöglichen, bis zu 90 Tage innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen in jedem beliebigen Teil der EU zu arbeiten.
Kommentar hinterlassen