Die Bewohner des kleinen Schweizer Bergdorfs Brienz im Kanton Graubünden stehen erneut vor einer bangen Zeit. Wieder einmal droht die majestätische, aber unberechenbare Natur ihre friedliche Heimat zu erschüttern. Dieses Mal sind es beeindruckende 1,2 Millionen Kubikmeter Felsschutt, die sich oberhalb des Dorfes gefährlich in Bewegung gesetzt haben. Sollte diese gewaltige Masse ins Tal stürzen, könnte sie die gesamte Ortschaft erfassen und verwüsten. Die Gemeindeverwaltung spricht von einer potenziellen Katastrophe und mahnt zur Vorsicht.
Messungen zeigen alarmierende Werte: An manchen Tagen bewegt sich die Schutthalde um mehr als 30 Zentimeter – eine erschreckend schnelle Geschwindigkeit für eine derartige Masse. Wissenschaftler und Ingenieure beobachten die Lage mit hochsensiblen Messgeräten, doch trotz aller Technik bleibt unklar, wann genau die Gefahr ihren Höhepunkt erreicht. Die Einwohner müssen sich darauf einstellen, ihre Häuser erneut zu verlassen. Für viele ist das eine schmerzhafte Erinnerung an das vergangene Jahr, als ein gigantischer Erdrutsch das Dorf nur um Haaresbreite verschonte.
Die Stimmung in Brienz ist gedrückt. Doch gleichzeitig zeigt sich auch die Resilienz der Dorfgemeinschaft. Man bereitet sich vor, packt das Nötigste und hofft, dass die Natur ihre zerstörerische Kraft noch einmal verschont. Bis dahin bleibt Brienz ein Ort zwischen Schönheit und Gefahr – wo das Leben am Fuße der Berge ebenso erhaben wie fragil ist.
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