Zwei Briten, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) unrechtmäßig inhaftiert und gefoltert wurden, haben in Wien Anzeige gegen Interpol-Chef Ahmed Naser Aal-Raisi erstattet. Aal-Raisi war damals hoher Polizeibeamter in den VAE. Die Anzeige wegen ungesetzlicher Haft und Folter erfolgt auf Basis der universellen Gerichtsbarkeit.
Die beiden Opfer, Matthew Hedges und Ali Issa Ahmad, sprachen vor Journalisten über ihr Leiden in der Haft. Anwalt Rodney Dickson stellte fest: „Nichts wurde getan, auch nicht hinterher“, um die Verantwortlichen in den Emiraten zur Rechenschaft zu ziehen.
Aal-Raisi war vor seiner Wahl zum Interpol-Chef 2021 Generalinspektor in den VAE, als die beiden Briten 2018 bzw. 2019 festgenommen und verurteilt wurden. Die Anzeige in Österreich wurde jetzt eingereicht, weil Raisi sich zu einer Konferenz hier aufhält. Laut universeller Gerichtsbarkeit kann im Falle von Verbrechen gegen die Menschlichkeit unabhängig von Staatsbürgerschaft und Tatort gegen mutmaßliche Schuldige vorgegangen werden.
Es bleibt abzuwarten, ob die Staatsanwaltschaft Wien die Anzeige gegen Interpol-Chef Ahmed Naser Aal-Raisi annimmt. Sollte dies der Fall sein, wäre es ein wichtiger Schritt zur Gerechtigkeit für die beiden Briten, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten unrechtmäßig inhaftiert waren.
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