Kurz vor dem Start der UN-Klimakonferenz COP28 in Dubai kündigte die nationale Ölgesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate (ADNOC) die Vergabe von Aufträgen für ein umfangreiches Erdgasförderprojekt an. Bemerkenswert ist, dass der Vorsitzende der COP28, Sultan Ahmed al-Jaber, gleichzeitig der Leiter von ADNOC ist, was bei Umweltschützern auf erheblichen Widerspruch stößt.
ADNOC gab kürzlich bekannt, dass Investitionen in die Offshore-Gasfelder Hail und Ghascha, welche sich vor der Küste der Emirate befinden, geplant seien. Die Verträge für dieses Vorhaben belaufen sich auf einen Gesamtwert von rund 16,9 Milliarden Dollar (circa 16 Milliarden Euro).Das Unternehmen betonte, dass das Projekt den Einsatz von „innovativen Dekarbonisierungstechnologien“ vorsieht, wodurch jährlich etwa 1,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden sollen. Dieses Projekt, welches unter den Ghascha-Konzessionen im Emirat Abu Dhabi fällt, zielt darauf ab, bis 2030 nahezu 42,5 Millionen Kubikmeter Gas zu fördern. ADNOC behauptet, es handle sich um das erste Projekt seiner Art weltweit, welches mit dem Ziel, „klimaneutral“ zu operieren, ins Leben gerufen wurde.
Das Analyseportal Climate Action Tracker (CAT) kritisiert jedoch die Bezeichnung „klimaneutral“ im Zusammenhang mit dem Gasprojekt als irreführend. Selbst wenn sich der Begriff ausschließlich auf die Emissionen während des Betriebs beziehen sollte, gäbe es laut Mia Moisio, einer Expertin von CAT, keine „emissionsfreien fossilen Energieprojekte“. Der Großteil der Emissionen entstehe nämlich durch die Verbrennung des Erdgases, nicht durch dessen Förderung.
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