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Die Begegnung mit den kommunalen Dienstleistungen kann oftmals eine Reise voller Überraschungen sein. Im malerischen Leipzig scheint dies derzeit eine Reise mit mehr Schatten als Licht zu sein, zumindest wenn es um die Dienstleistungen der Bürgerbüros geht. Jüngste Berichte legen nahe, dass die Attribute der Höflichkeit, Freundlichkeit, Kompetenz und Einsatzbereitschaft, die man gemeinhin mit einem effizienten Bürgerservice verbindet, in der Realität der sächsischen Metropole eher selten anzutreffen sind.

Laut einer Untersuchung des Verbraucherschutzvereins Berlin/Brandenburg (VSVBB), die auf Online-Bewertungen basiert, hat die Bürgerzufriedenheit mit den Leipziger Ämtern einen spürbaren Dämpfer erhalten. Aus dem frischen Glanz eines ansehnlichen 16. Platzes vor zwei Jahren ist mittlerweile ein 26. Platz im deutschlandweiten Bürgeramt-Ranking geworden. Mit einer Gesamtpunktzahl von 3,46 von 5 möglichen Punkten lässt die Leistung der zwölf Leipziger Bürgerbüros zu wünschen übrig.

Leipzig, in der Vergangenheit bekannt für seinen fortschrittlichen Geist, sieht sich nun gegen den Trend anderer deutscher Städte entwickeln. Während Bielefeld, Bochum und Freiburg im Breisgau sich auf den vorderen Rängen sonnen, ist es für Leipzig eine Zeit der Reflexion und vielleicht der Umgestaltung. Erhebliche Wartezeiten und eine restriktive Terminvergabepraxis haben den Bürgerservice zu einer Geduldsprobe gemacht. Die jüngsten Maßnahmen, die Bürgerbüros für den ganztägigen Besuch zu öffnen und mehr Online-Dienstleistungen einzuführen, zeugen von einem Streben nach Verbesserung, das hoffentlich Früchte tragen wird.

Dennoch, in der Einzelbewertung gibt es Lichtblicke, die nicht unerwähnt bleiben sollten. Das Bürgerbüro Böhlitz-Ehrenberg erstrahlt als Musterbeispiel an Kundenzufriedenheit mit 4,7 Punkten, auch wenn es aufgrund von Systemaktualisierungen vorübergehend geschlossen ist. Während manche Bürgerbüros noch hinterherhinken, zeigt dieser Erfolg, dass Potenzial für Exzellenz besteht.

Es bleibt zu hoffen, dass die Bürgerämter Leipzigs sich diesen Beispielen als Vorbild nehmen und ihre Services so optimieren, dass bald alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt wieder in den Genuss von Behördengängen kommen, die nicht nur notwendig, sondern auch angenehm sind.

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