Es ist kaum zu glauben, aber wahr: Während deutsche Krankenhäuser händeringend nach Fachkräften suchen, sitzen 1.400 hochqualifizierte ukrainische Ärzte in Deutschland tatenlos herum. Der Grund? Ein kafkaesker Approbationsprozess, der offenbar mehr darauf ausgelegt ist, Fachkräfte abzuschrecken als sie willkommen zu heißen.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 haben diese Mediziner, die vor dem Kriegsgrauen geflohen sind, um in Deutschland Zuflucht zu finden, ihre Dienste angeboten. Doch statt mit offenen Armen empfangen zu werden, werden sie von einer Wand aus Bürokratie und Trägheit zurückgehalten. Von den gestellten Anträgen auf Approbation wurden bisher gerade einmal 187 bewilligt – eine Quote, die selbst für deutsche Verhältnisse erschreckend niedrig ist.
Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Herr Gaß, bringt es auf den Punkt, wenn er diese Bilanz als „verheerend“ bezeichnet. In der Tat, es ist mehr als das – es ist ein Skandal! In einer Zeit, in der unser Gesundheitssystem am Rande des Kollapses steht, leisten wir uns den Luxus, dringend benötigte Fachkräfte zum Nichtstun zu verdammen und sie stattdessen mit Bürgergeld zu versorgen.
Man möchte sich an den Kopf fassen angesichts dieser absurden Situation. Auf der einen Seite klagen wir über Personalmangel in Krankenhäusern und Arztpraxen, auf der anderen Seite lassen wir gut ausgebildete Ärzte im bürokratischen Limbo schmoren. Es ist, als würde man in einer Dürre das Wasser zurückhalten, weil man noch nicht entschieden hat, welche Farbe der Wasserhahn haben soll.
Es ist höchste Zeit, dass die verantwortlichen Behörden aus ihrem bürokratischen Dornröschenschlaf erwachen und endlich handeln. Jeder Tag, an dem diese Ärzte nicht arbeiten dürfen, ist ein Tag, an dem Patienten möglicherweise nicht die bestmögliche Versorgung erhalten. Es ist ein Tag, an dem wertvolle Ressourcen verschwendet werden. Und es ist ein Tag, an dem wir als Gesellschaft versagen, sowohl gegenüber den geflüchteten Ärzten als auch gegenüber unseren eigenen Bürgern.
Wenn wir uns einen solchen Umgang mit dringend benötigten Fachkräften weiterhin leisten, dann brauchen wir uns über die Probleme in unserem Gesundheitssystem nicht zu wundern. Es ist an der Zeit, diesen bürokratischen Wahnsinn zu beenden und den ukrainischen Ärzten endlich die Möglichkeit zu geben, das zu tun, wofür sie ausgebildet wurden: Menschen zu helfen und Leben zu retten.
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