Das prowestliche Bündnis Gerb-SDS hat bei den vorgezogenen Parlamentswahlen in Bulgarien am Sonntag erwartungsgemäß einen klaren Sieg errungen. Nach Auszählung von 99,3 Prozent der Stimmen erreichte das Mitte-rechts-Bündnis unter Führung des ehemaligen Ministerpräsidenten Boiko Borissow 24,68 Prozent, wie die Zentrale Wahlkommission (ZIK) gestern Abend in Sofia bekannt gab. Damit ging Gerb-SDS als stärkste politische Kraft aus der Wahl hervor, verfügt jedoch nicht über eine absolute Mehrheit, um allein regieren zu können.
Überraschenderweise belegte die DPS, die als Bewegung für die Rechte und Freiheiten der türkischen Minderheit gegründet wurde, mit 17,04 Prozent den zweiten Platz. Das bis März gemeinsam mit Gerb-SDS regierende liberal-konservative Bündnis PP-DB musste trotz Reformversprechen starke Verluste hinnehmen und landete mit 14,39 Prozent auf dem dritten Platz. Als Konsequenz legte der Kovorsitzende Hristo Iwanow alle Parteiämter nieder und verzichtete auf sein Parlamentsmandat. Kiril Petkow, Kovorsitzender der PP, kündigte noch in der Wahlnacht auf Facebook an, dass man nun eine „starke Opposition“ bilden werde. Die prorussische, populistische und EU-skeptische Partei Wasraschdane (Wiedergeburt) erreichte mit 13,77 Prozent den vierten Platz.
Kommentar hinterlassen