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Bundesministerium für Gesundheit

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Bundesministerium für Gesundheit

Bekanntmachung
eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses
über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie:
Anlage XII – Nutzenbewertung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen
nach § 35a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (SGB V)
Momelotinib (Myelofibrose)

Vom 15. August 2024

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat in seiner Sitzung am 15. August 2024 beschlossen, die Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL) in der Fassung vom 18. Dezember 2008/​22. Januar 2009 (BAnz. Nr. 49a vom 31. März 2009), die zuletzt durch die Bekanntmachung des Beschlusses vom 9. Juli 2024 (BAnz AT 20.09.2024 B2) geändert worden ist, wie folgt zu ändern:

I.

Die Anlage XII wird in alphabetischer Reihenfolge um den Wirkstoff Momelotinib wie folgt ergänzt:

Momelotinib

Anwendungsgebiet (laut Zulassung vom 25. Januar 2024):

Omjjara wird angewendet zur Behandlung von krankheitsbedingter Splenomegalie oder Symptomen bei erwachsenen Patienten mit moderater bis schwerer Anämie, die an primärer Myelofibrose, Post-Polycythaemia-Vera-Myelofibrose oder Post-Essentieller Thrombozythämie-Myelofibrose erkrankt sind und die nicht mit einem Januskinase (JAK)-Inhibitor vorbehandelt sind oder die mit Ruxolitinib behandelt wurden.

Anwendungsgebiet des Beschlusses (Beschluss vom 15. August 2024):

Siehe Anwendungsgebiet laut Zulassung.

1.
Ausmaß des Zusatznutzens und Aussagekraft der Nachweise
Momelotinib ist zugelassen als Arzneimittel zur Behandlung eines seltenen Leidens nach der Verordnung (EG) Nr. 141/​2000 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 1999 über Arzneimittel für seltene Leiden. Gemäß § 35a Absatz 1 Satz 11 erster Halbsatz SGB V gilt der medizinische Zusatznutzen durch die Zulassung als belegt.
Der G-BA bestimmt gemäß dem 5. Kapitel § 12 Absatz 1 Nummer 1 Satz 2 der Verfahrensordnung des G-BA (VerfO) in Verbindung mit § 5 Absatz 8 der Arzneimittelnutzenbewertungs-Verordnung unter Angabe der Aussagekraft der Nachweise das Ausmaß des Zusatznutzens für die Anzahl der Patienten und Patientengruppen, für die ein therapeutisch bedeutsamer Zusatznutzen besteht. Diese Quantifizierung des Zusatznutzens erfolgt am Maßstab der im 5. Kapitel § 5 Absatz 7 Nummer 1 bis 4 VerfO festgelegten Kriterien.

a)
Erwachsene mit moderater oder schwerer Anämie mit primärer Myelofibrose, Post-Polycythaemia Vera-Myelofibrose oder Post-Essentielle Thrombozythämie-Myelofibrose, die nicht mit Janus-Associated-Kinase-Inhibitoren (JAK-Inhibitoren) therapiert wurden; zur Behandlung krankheitsbedingter Splenomegalie oder Symptome
Ausmaß des Zusatznutzens und Aussagekraft der Nachweise von Momelotinib:
Anhaltspunkt für einen nicht-quantifizierbaren Zusatznutzen, weil die wissenschaftliche Datengrundlage eine Quantifizierung nicht zulässt.
b)
Erwachsene mit moderater oder schwerer Anämie mit primärer Myelofibrose, Post-Polycythaemia Vera-Myelofibrose oder Post-Essentielle Thrombozythämie-Myelofibrose, die mit Ruxolitinib behandelt wurden; zur Behandlung krankheitsbedingter Splenomegalie oder Symptome
Ausmaß des Zusatznutzens und Aussagekraft der Nachweise von Momelotinib:
Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen.
Studienergebnisse nach Endpunkten:*

a)
Erwachsene mit moderater oder schwerer Anämie mit primärer Myelofibrose, Post-Polycythaemia Vera-Myelofibrose oder Post-Essentielle Thrombozythämie-Myelofibrose, die nicht mit Janus-Associated-Kinase-Inhibitoren (JAK-Inhibitoren) therapiert wurden; zur Behandlung krankheitsbedingter Splenomegalie oder Symptome
Zusammenfassung der Ergebnisse relevanter klinischer Endpunkte

Endpunktkategorie Effektrichtung/​
Verzerrungspotential
Zusammenfassung
Mortalität Kein für die Nutzenbewertung relevanter Unterschied.
Morbidität Keine für die Nutzenbewertung relevanten Unterschiede.
Gesundheitsbezogene Lebensqualität Keine für die Nutzenbewertung relevanten Unterschiede.
Nebenwirkungen Nachteil im Endpunkt Therapieabbrüche aufgrund von UE. Im Detail Vorteil in einem spezifischen UE.
Erläuterungen:

↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↑↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↓↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↔: kein statistisch signifikanter bzw. relevanter Unterschied
∅: Es liegen keine Daten vor.
n. b.: nicht bewertbar

Studie SIMPLIFY-1

Randomisierte, doppelblinde, aktiv‐kontrollierte, multizentrische Phase‐III‐Studie
Relevante Teilpopulation: Patientinnen und Patienten mit einem Hämoglobin (Hb)‐Wert < 10 g/​dl zu Baseline
Mortalität

Endpunkt Momelotinib Ruxolitinib Momelotinib
versus Ruxolitinib
N Mediane
Überlebenszeit in
Monaten
[95 %-KI]
Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)a
N Mediane
Überlebenszeit in
Monaten
[95 %-KI]
Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
HR [95 %-KI];
p-Wert
Gesamtüberleben
86 n. e. [5,68; n. e.]
5 (5,8)
94 n. a.
1 (1,1)
6,04 [0,69; 53,18];
0,08b
Morbidität

Endpunkt Momelotinib Ruxolitinib Momelotinib
versus Ruxolitinib
N Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
N Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
RR [95 %-KI];
p-Wert
Milzansprechen mittels MRT/​CT (≥ 35 % zu Woche 24)
86 27 (31,4) 94 31 (33,0) 1,00 [0,65; 1,52];
0,98c
Transfusionsfreiheit (keine RBC‐Transfusionen während der 24‐wöchigen Behandlungsphase) (ergänzend dargestellt)
86 33 (38,4) 94 19 (20,2) 0,47 [0,30; 0,75];
0,001c
Endpunkt Momelotinib Ruxolitinib Momelotinib vs.
Ruxolitinib
N Mediane
Überlebenszeit in
Monaten
[95 %-KI]
Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
N Mediane
Überlebenszeit in
Monaten
[95 %-KI]
Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
HR [95 %-KI];
p-Wert
Leukämische Transformation
86 n. a.
1 (1,2)
94 n. a.
0
n. a.b
Endpunkt Momelotinib Ruxolitinib Momelotinib vs.
Ruxolitinib
N Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
N Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
RR [95 %-KI];
p-Wert
MPN‐SAFd – Verbesserung der Symptomatik zu Woche 24 um ≥ 15 %
Frühzeitiges Völlegefühl 86 17 (19,8) 94 30 (31,9) 1,67 [1,00; 2,78]c;
0,05
Bauchschmerzen 86 16 (18,6) 94 22 (23,4) 1,26 [0,71; 2,23]e;
0,43f
Abdominale Beschwerden 86 21 (24,4) 94 23 (24,5) 1,00 [0,60; 1,68]e;
0,99f
Inaktivität 86 13 (15,1) 94 23 (24,5) 1,59 [0,86; 2,92]c;
0,14
Probleme mit Kopfschmerzen 86 14 (16,3) 94 13 (13,8) 0,85 [0,42; 1,70]e;
0,65f
Konzentrationsprobleme 86 14 (16,3) 94 22 (23,4) 1,44 [0,79; 2,63]e;
0,24f
Schwindelgefühl 86 19 (22,1) 94 16 (17,0) 0,82 [0,45; 1,47]c;
0,50
Taubheitsgefühl in den Händen und Füßen 86 17 (19,8) 94 16 (17,0) 0,86 [0,46; 1,60]e;
0,63f
Schlaflosigkeit 86 24 (27,9) 94 29 (30,9) 1,14 [0,73; 1,79]c;
0,57
Depression oder betrübte Stimmung 86 13 (15,1) 94 18 (19,1) 1,27 [0,66; 2,43]e;
0,48f
Sexuelle Dysfunktion 86 12 (14,0) 94 11 (11,7) 0,84 [0,39; 1,83]c;
0,67
Husten 86 10 (11,6) 94 19 (20,2) 1,68 [0,85; 3,33]c;
0,14
Nachtschweiß 86 27 (31,4) 94 33 (35,1) 1,09 [0,72; 1,64]c;
0,68
Juckreiz 86 15 (17,4) 94 17 (18,1) 1,04 [0,55; 1,95]e;
0,91f
Knochenschmerzen (keine Gelenkschmerzen oder Arthritis) 86 21 (24,4) 94 18 (19,1) 0,85 [0,49; 1,46]c;
0,56
Fieber (> 37,8 Grad Celsius) 86 4 (4,7) 94 6 (6,4) 1,37 [0,40; 4,70]c;
0,61e
Ungewollter Gewichtsverlust in den letzten 6 Monaten 86 28 (32,6) 94 28 (29,8) 0,91 [0,59; 1,41]c;
0,69
Gesamt‐Lebensqualität 86 15 (17,4) 94 24 (25,5) 1,49 [0,84; 2,62]c;
0,17
BFI – Verbesserung der Symptomatik zu Woche 24 um ≥ 15 %
BFI Gesamtscoreg 86 21 (24,4) 94 26 (27,7) 1,13 [0,69; 1,86]e;
0,62f
BFI Fatigue‐Scoreh 86 23 (26,7) 94 23 (24,5) 0,98 [0,60; 1,58]c;
0,92
BFI Interferenz‐Scorei 86 20 (23,3) 94 27 (28,7) 1,24 [0,75; 2,03]e;
0,41f
PGICj – Verbesserung der Symptomatik zu Woche 24 um ≥ 15 %
86 55 (64,0) 94 70 (74,5) 1,19 [0,97; 1,44]c;
0,09
EQ-5D-VASk – Verbesserung zu Woche 24 um ≥ 15 Punkte
86 20 (23,3) 94 21 (22,3) 0,96 [0,56; 1,65]e;
0,88f
Gesundheitsbezogene Lebensqualität

Endpunkt Momelotinib Ruxolitinib Momelotinib versus
Ruxolitinib
N Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
N Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
RR [95 %-KI];
p-Wert
SF‐36
SF‐36 – Körperlicher Summenscore (PCS)l 86 13 (15,1) 94 9 (9,6) 0,67 [0,30; 1,48]c;
0,32
SF‐36 – Psychischer Summenscore (MCS)l 86 6 (7,0) 94 10 (10,6) 1,52 [0,58; 4,02]e;
0,39f
Nebenwirkungen

Endpunkt
MedDRA-Systemorganklassenm/​
Preferred Terms/​UE von besonderem Interesse
Momelotinib Ruxolitinib Momelotinib versus
Ruxolitinib
N Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
N Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
RR [95 %-KI]e;
p-Wertf
Unerwünschte Ereignisse gesamt (ergänzend dargestellt) 86 81 (94,2) 94 91 (96,8)
Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (SUE) 86 26 (30,2) 94 23 (24,5) 1,24 [0,77; 1,99];
0,39
Schwere unerwünschte Ereignisse (CTCAE-Grad ≥ 3) 86 42 (48,8) 94 52 (55,3) 0,88 [0,67; 1,17];
0,39
Therapieabbrüche aufgrund von unerwünschten Ereignissen 86 17 (19,8) 94 5 (5,3) 3,72 [1,43; 9,64];
0,01
Schwere unerwünschte Ereignisse nach MedDRA (mit einer Inzidenz ≥ 5 % in einem Studienarm und statistisch signifikantem Unterschied zwischen den Behandlungsarmen; SOC und PT)
Anämie, PT 86 10 (11,6) 94 26 (27,7) 0,42 [0,22; 0,82];
0,01
SUEs nach MedDRA (mit einer Inzidenz ≥ 5 % in einem Studienarm und statistisch signifikantem Unterschied zwischen den Behandlungsarmen; SOC und PT)
Keine signifikanten Unterschiede
Unerwünschte Ereignisse von besonderem Interesse (mit statistisch signifikantem Unterschied zwischen den Behandlungsarmen)
Keine signifikanten Unterschiede
a Als Todesfall in der 24-wöchigen Behandlungsphase gilt der Tod bei oder nach der ersten Dosierung der Studienmedikation bis zur letzten Dosierung + 30 Tage oder der ersten Dosierung der Studienmedikation der Open-Label-Behandlungsphase – 1 Tag.
b Cox-Proportional-Hazards-Modell mit den Kovariaten Behandlung, Transfusionsabhängigkeit zu Baseline (ja/​nein) und Baseline-Thrombozytenzahl (< 100 × 109/​l/​≥ 100 × 109/​l und ≤ 200 × 109/​l/​> 200 × 109/​l). p-Wert basierend auf zweiseitigem stratifiziertem Log-Rank-Test mit den Strata-Variablen Transfusionsabhängigkeit (ja/​nein) und Thrombozytenzahl (< 100 × 109/​l/​≥ 100 × 109/​l und ≤ 200 × 109/​l/​> 200 × 109/​l).
c Adjustiertes inverses relatives Risiko inklusiv 95 %-KI und assoziierter p-Wert; berechnet mittels modifiziertem Poisson-Regressionsmodell mit robusten Sandwich-Matrix-Schätzern mit den Kovariaten Behandlung, Transfusionsabhängigkeit zu Baseline (ja/​nein) und Baseline-Thrombozytenzahl (< 100 × 109/​l/​≥ 100 × 109/​l und ≤ 200 × 109/​l/​> 200 × 109/​l).
d Der MPN-SAF wird auf einer 11-Punkte-Skala (0 bis 10) für jedes Item bewertet. Höhere Werte in den jeweiligen Items weisen dabei auf eine größere Symptomschwere hin.
e Unadjustiertes Relatives Risiko.
f Berechnet mit dem Z-Test.
g Der BFI umfasst 9 Items, welche auf einer Skala von 0 („keine Fatigue“ beziehungsweise „keine Einschränkungen“) bis 10 („schlimmste vorstellbare Fatigue“ beziehungsweise „vollständige Einschränkung“) beantwortet werden. Aus den 9 Items wird als Mittelwert ein Gesamtwert berechnet, sofern mehr als 4 Items beantwortet wurden.
h Der BFI Fatigue-Score umfasst den Mittelwert von 3 Items. Aus den Unterlagen geht nicht hervor, wie viele Items vorliegen mussten, damit ein Score berechnet werden kann.
i Der BFI Interferenz-Score umfasst den Mittelwert von 6 Items. Aus den Unterlagen geht nicht hervor, wie viele Items vorliegen mussten, damit ein Score berechnet werden kann.
j Die Personen bewerten die Veränderung ihrer MF-Symptome seit Behandlungsbeginn im Zeitverlauf mit dem Studienmedikament anhand einer 7-Punkte-Skala.
k Skala von 0 bis 100; höhere Werte entsprechen einem besseren Gesundheitszustand.
l Grundlage der Berechnung waren T-Scores des SF-36. Ein höherer T-Score repräsentiert eine höhere Lebensqualität.
m MedDRA Version 22.0, CTCAE Version 4.03.
Verwendete Abkürzungen:

BFI = Brief Fatigue Inventory; CT = Computertomographie; CTCAE = Common Terminology Criteria for Adverse Events (gemeinsame Terminologiekriterien für unerwünschte Ereignisse); EQ-5D-VAS = Visuelle Analogskala des EuroQoL 5-Dimensions; HR = Hazard Ratio; KI = Konfidenzintervall; MedDRA = Medical Dictionary for Regulatory Activities; MFSAF = Myelofibrosis Symptom Assessment Form; (m) MPN-SAF = (modified) Myeloproliferative Neoplasm Symptom Assessment Form; MRT = Magnetresonanztomographie; N = Anzahl ausgewerteter Patientinnen und Patienten; n = Anzahl Patientinnen und Patienten mit (mindestens einem) Ereignis; n. a. = nicht anwendbar; n. b. = nicht berechenbar; n. e. = nicht erreicht; PGIC = Patient Global Impression of Change; RBC = Erythrozyten; RR = Relatives Risiko; SF-36 = 36-Item Short-Form Health Survey; SUE = Schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis; TD = Transfusionsabhängigkeit; TSS = Gesamtsymptomscore; UE = Unerwünschtes Ereignis

b)
Erwachsene mit moderater oder schwerer Anämie mit primärer Myelofibrose, Post-Polycythaemia Vera-Myelofibrose oder Post-Essentielle Thrombozythämie-Myelofibrose, die mit Ruxolitinib behandelt wurden; zur Behandlung krankheitsbedingter Splenomegalie oder Symptome
Zusammenfassung der Ergebnisse relevanter klinischer Endpunkte

Endpunktkategorie Effektrichtung/​
Verzerrungspotential
Zusammenfassung
Mortalität Kein für die Nutzenbewertung relevanter Unterschied.
Morbidität Vorteil im Endpunkt Milzansprechen in Verbindung mit einer Verbesserung der Symptomatik (Symptomansprechen (MFSAF)), Vorteil im Endpunkt Schweregrad der Symptome (PGIC).
Gesundheitsbezogene Lebensqualität Keine für die Nutzenbewertung relevanten Unterschiede.
Nebenwirkungen Nachteil im Endpunkt Therapieabbrüche aufgrund von UE. Im Detail Vorteile in einzelnen spezifischen UE.
Erläuterungen:

↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei niedriger/​unklarer Aussagesicherheit
↑↑: positiver statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↓↓: negativer statistisch signifikanter und relevanter Effekt bei hoher Aussagesicherheit
↔: kein statistisch signifikanter bzw. relevanter Unterschied
∅: Es liegen keine Daten vor.
n. b.: nicht bewertbar

Studie SIMPLIFY-2

Randomisierte, offene, multizentrische Phase‐III‐Studie zur Wirksamkeit von Momelotinib vs. BAT (best available therapy)
Relevante Teilpopulation: Patientinnen und Patienten mit einem Hb‐Wert < 10 g/​dl zu Baseline
Studie MOMENTUM

Randomisierte, doppelblinde, Phase‐III‐Studie mit anschließender Open‐Label‐Phase
Momelotinib vs. Danazol
Mortalität

Endpunkt Momelotinib Kontrolle Momelotinib versus
Kontrolle
N Mediane
Überlebenszeit in Monaten
[95 %-KI]
Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
N Mediane
Überlebenszeit in Monaten
[95 %-KI]
Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
HR [95 %-KI];
p-Wert
Gesamtüberleben
SIMPLIFY-2 66 n. a.
4 (6,1)a
39 n. a.
5 (12,8)
0,46 [0,12; 1,74];
0,29b
MOMENTUM 130 n. a.
15 (11,5)c
65 n. a.
13 (20,0)
0,51 [0,24; 1,08];
0,07d
Morbidität

Endpunkt Momelotinib Kontrolle Momelotinib versus
Kontrolle
N Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
N Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
RR [95 %-KI];
p-Wert
Milzansprechen mittels MRT/​CT (≥ 35 % zu Woche 24)
SIMPLIFY-2 66 6 (9,1) 39 2 (5,1) 0,60 [0,12; 2,93];
0,53e
MOMENTUM 130 29 (22,3) 65 2 (3,1) 0,15 [0,04; 0,58];
0,01f
Transfusionsfreiheit (keine RBC‐Transfusionen während der 24‐wöchigen Behandlungsphase) (ergänzend dargestellt)
SIMPLIFY-2 66 12 (18,2) 39 4 (10,3) 0,47 [0,19; 1,21];
0,12e
MOMENTUM 130 46 (35,4) 65 11 (16,9) 0,48 [0,27; 0,860]g;
0,02h
Endpunkt Momelotinib Kontrolle Momelotinib versus
Kontrolle
N Mediane
Überlebenszeit in Monaten
[95 %-KI]
Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
N Mediane
Überlebenszeit in Monaten
[95 %-KI]
Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
HR [95 %-KI];
p-Wert
Leukämische Transformation
SIMPLIFY-2 66 2 (2,3) 39 1 (2,6) 1,51 [0,13; 17,97];
0,67b
Endpunkt Momelotinib Kontrolle Momelotinib versus
Kontrolle
N Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
N Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
RR [95 %-KI];
p-Wert
Absolute
Differenz (AD)
MPN‐SAF2 – Verbesserung der Symptomatik zu Woche 24 um ≥ 15 %
SIMPLIFY-2 Keine verwertbaren Daten
MFSAF v4.0i – Verbesserung der Symptomatik zu Woche 24 um ≥ 15 %
MOMENTUM 130 39 (30,0) 65 9 (13,8) 0,46 [0,24; 0,89]g;
0,02h
BFI – Verbesserung der Symptomatik zu Woche 24 um ≥ 15 %
BFI Gesamtscore
SIMPLIFY-2
Keine verwertbaren Ergebnisse
BFI Fatigue‐Score
SIMPLIFY-2
Keine verwertbaren Ergebnisse
BFI Interferenz‐Score
SIMPLIFY-2
Keine verwertbaren Ergebnisse
PGICj – Verbesserung der Symptomatik zu Woche 24 um ≥ 15 %
SIMPLIFY-2 66 35 (53,0) 39 10 (25,6) 0,48 [0,27; 0,85]e;
0,01
EQ-5D-VAS – Verbesserung um ≥ 15 Punkte
SIMPLIFY-2 Keine verwertbaren Daten
Endpunkt Momelotinib Kontrolle Momelotinib versus
Kontrolle
BL
MW
(SD)
Änderung
Woche 24
LS MW
(SE)k
BL
MW
(SD)
Änderung
Woche 24
LS MW
(SE)k
LS‐Mean Differenz
[95 %‐KI]k;
p‐Wertm
EQ-5D-VASl zu Woche 12
MOMENTUM 49,63
(19,96)
7,07 (2,04) 53,77
(19,83)
3,55 (3,10) 3,53
[–3,58; 10,63];
0,33
PGISn (Schweregrad der Symptome)
MOMENTUM 3,07
(0,72)
–0,47 (0,09) 2,97
(0,68)
–0,15 (0,12) –0,32
[–0,61; –0,03];
0,03
PGISn (Schweregrad der Fatigue)
MOMENTUM 3,27
(0,71)
–0,48 (0,08) 3,05
(0,72)
–0,21 (0,11) –0,27
[–0,54; 0,00];
0,048
EORTC QLQ-C30o – Veränderung zu Woche 12
MOMENTUM
Appetitverlust 42,38 (31,94) –15,18 (3,35) 37,44 (32,01) –11,63 (5,02) –3,54
[–15,10; 8,01];
0,55
Verstopfung 16,41 (23,66) –2,23 (2,89) 13,54 (24,28) 3,03 (4,36) –5,26
[–15,29; 4,77];
0,30
Diarrhö 17,31 (26,39) –1,45 (2,77) 21,54 (25,30) –9,65 (4,13) 8,21
[–1,32; 17,74];
0,09
Dyspnoe 40,57 (31,99) –11,56 (2,96) 42,05 (32,95) –5,45 (4,43) –6,11
[–16,30; 4,07];
0,24
Fatigue 63,82
(24,07)
–12,55 (2,22) 55,38
(24,81)
–2,39 (3,32) 10,17
[–17,83; –2,50];
0,01
Schlaflosigkeit 44,19 (34,15) 11,29 (3,43) 37,44 (30,91) –4,00 (5,15) 7,29
[–19,12; 4,54];
0,23
Erbrechen 11,63 (15,95) 1,09 (1,67) 9,23 (16,15) –4,42 (2,50) –3,33
[–2,43; 9,09];
0,26
Schmerzen 40,83 (29,83) –8,91 (2,70) 32,56 (25,59) 1,69 (4,05) –10,59
[–19,91; –1,28];
0,026
Gesundheitsbezogene Lebensqualität

Endpunkt Momelotinib Kontrolle Momelotinib versus
Kontrolle
N Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
N Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
RR [95 %-KI];
p-Wert
SF‐36
SF‐36 – PCS SIMPLIFY-2 Keine verwertbaren Ergebnisse
SF‐36 – MCS SIMPLIFY-2 Keine verwertbaren Ergebnisse
Endpunkt Momelotinib Kontrolle Momelotinib versus
Kontrolle
BL
MW
(SD)
Änderung
Woche 24
LS MW (SE)k
BL
MW
(SD)
Änderung
Woche 24
LS MW (SE)k
LS‐Mean Differenz
[95 %‐KI]k;
p‐Wertm
EORTC QLQ-C30p – Veränderung zu Woche 12
MOMENTUM
Kongnitive Funktion 76,61 (22,78) 4,99 (2,25) 77,95 (21,47) 3,88 (3,38) 1,11
[–6,67; 8,89];
0,78
Emotionale Funktion 66,49 (24,22) 8,14 (2,18) 70,90 (19,88) 2,93 (3,27) 5,21
[–2,32; 12,73];
0,17
Physische Funktion 52,89 (20,38) 6,53 (1,88) 56,13 (22,72) 6,78 (2,82) –0,25
[–6,77; 6,27];
0,94
Rollenfunktion 55,56 (29,85) 5,06 (2,94) 59,23 (28,11) 4,10 (4,41) 0,95
[–9,20; 11,11];
0,85
Soziale Funktion 67,31 (29,05) 8,64 (2,99) 72,56 (27,86) 1,65 (4,48) 6,99
[–3,36; 17,33];
0,18
Allgemeiner Gesundheits­zustand/​Lebensqualität 45,99 (22,37) 3,06 (2,75) 48,08 (18,56) 0,21 (4,13) 2,85
[–6,65; 12,36];
0,55
Nebenwirkungen

Endpunkt
MedDRA-Systemorganklassen/​
Preferred Terms/​UE von besonderem Interesse
Momelotinib Kontrolle Momelotinib versus
Kontrolle
N Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
N Patientinnen und
Patienten mit
Ereignis n (%)
RR [95 %-KI];
p-Wert
Unerwünschte Ereignisse gesamt (ergänzend dargestellt)
SIMPLIFY-2 66 66 (100) 39 35 (89,7)
MOMENTUM 130 122 (93,8) 65 62 (95,4)
Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (SUE)
SIMPLIFY-2 66 23 (34,8) 39 9 (23,1) 1,44 [0,74; 2,80]e;
0,28e
MOMENTUM 130 45 (34,6) 65 26 (40,0) 0,87
[0,59; 1,27]g;
0,46h
Schwere unerwünschte Ereignisse (CTCAE-Grad ≥ 3)
SIMPLIFY-2 66 40 (60,6) 39 18 (46,2) 1,35
[0,91; 1,98]e;
0,13e
MOMENTUM 130 70 (53,8) 65 42 (64,6) 0,83
[0,66; 1,06]g;
0,14h
Therapieabbrüche aufgrund von unerwünschten Ereignissen
SIMPLIFY-2 66 14 (21,2) 39 1 (2,6) 8,66
[1,16; 64,73]e;
0,04e
MOMENTUM 130 23 (17,7) 65 15 (23,1) 0,77
[0,43; 1,37]g;
0,37g
Schwere unerwünschte Ereignisse nach MedDRA (mit einer Inzidenz ≥ 5 % in einem Studienarm und statistisch signifikantem Unterschied zwischen den Behandlungsarmen; SOC und PT)
SIMPLIFY-2 Keine signifikanten Unterschiede
MOMENTUM
Pneumonie, PT 130 3 (2,3) 65 6 (9,2) 0,25
[0,06; 0,97]g;
0,045h
Erkrankungen der Nieren und Harnwege, SOC 130 6 (4,6) 65 9 (13,8) 0,33
[0,12; 0,90]g;
0,03h
SUEs nach MedDRA (mit einer Inzidenz ≥ 5 % in einem Studienarm und statistisch signifikantem Unterschied zwischen den Behandlungsarmen; SOC und PT)
SIMPLIFY-2 Keine signifikanten Unterschiede
MOMENTUM
Pneumonie, PT 130 3 (2,3) 65 6 (9,2) 0,25
[0,06; 0,97]g;
0,045h
Unerwünschte Ereignisse von besonderem Interesse (mit statistisch signifikantem Unterschied zwischen den Behandlungsarmen)
SIMPLIFY-2 Keine signifikanten Unterschiede
a Als Todesfall in der 24-wöchigen Behandlungsphase gilt der Tod bei oder nach der ersten Dosierung der Studienmedikation bis zur letzten Dosierung + 30 Tage oder der ersten Dosierung der Studienmedikation der Open-Label-Behandlungsphase – 1 Tag.
b Berechnet mit dem Cox-Proportional-Hazards-Modell mit den Kovariaten Behandlung, Transfusionsabhängigkeit zu Baseline (ja/​nein) und TSS zu Baseline (< 18/​≥ 18). p-Wert basierend auf zweiseitigem stratifiziertem Log-Rank-Test mit den Strata-Variablen Transfusionsabhängigkeit (ja/​nein) und TSS-Baseline-Wert (< 18/​≥ 18).
c Todesfälle wurden bis zu Woche 24 und anschließend alle 3 Monate erfasst.
d Nach dem Cox-Proportional-Hazards-Modell mit den Kovariaten Behandlung, MFSAF-TSS-Baselinewert (≥ 22/​< 22), palpable Milzlänge unterhalb des linken Rippenbogens (≥ 12 cm/​< 12 cm) und der Anzahl der transfundierten Erythrozyten-Einheiten in den 8 Wochen vor Randomisierung (0/​1 bis 4/​5+). Der p-Wert basiert auf einem zweiseitigen stratifizierten Log-Rank-Test mit den Strata-Variablen MFSAF-TSS-Baselinewert (≥ 22/​< 22), palpable Milzlänge unterhalb des linken Rippenbogens (≥ 12 cm/​< 12 cm) und transfundierte Erythrozyten- oder Vollbluteinheiten in den 8 Wochen vor der Randomisierung (0/​1 bis 4/​5+) zu Baseline.
e Adjustiertes inverses relatives Risiko inklusiv 95 %-KI und assoziierter p-Wert; berechnet mit einem modifizierten Poisson-Regressionsmodell mit robusten Sandwich-Matrix-Schätzern mit den Kovariaten Behandlung, TD zu Baseline (ja/​nein), TSS zu Baseline (< 18/​≥ 18).
f Adjustiertes inverses relatives Risiko inklusiv 95 %-KI und assoziierter p-Wert; berechnet mit einem modifizierten Poisson-Regressionsmodell mit robusten Sandwich-Matrix-Schätzern mit den Kovariaten Behandlung, Baseline-MFSAF-TSS (< 22/​≥ 22), tastbare Milzlänge unterhalb des linken Rippenbogens zu Baseline (< 12 cm/​≥ 12 cm) und Erythrozyteneinheiten zu Baseline, die in den 8 Wochen vor Randomisierung transfundiert wurden (0/​1 bis 4/​5+).
g Unadjustiertes Relatives Risiko.
h Berechnet mit dem Z-Test.
i Der MFSAF v4.0 besteht aus 7 Items, welche auf einer 11-stufigen numerischen Skala von 0 (nicht vorhanden) bis 10 (schlimmst vorstellbar) bewertet werden. Der MFSAF-TSS wird anschließend als Summe der individuellen Punktzahlen der 7 Items berechnet und kann einen Wertebereich zwischen 0 und 70 annehmen, wobei ein höherer MFSAF-TSS-Wert für eine schwerere Symptomatik spricht.
j Beim PGIC bewerten die Patientinnen und Patienten die Veränderung ihrer Myelofibrose-Symptome seit Behandlungsbeginn im Zeitverlauf mit dem Studienmedikament anhand einer 7-Punkte-Skala.
k MMRM mit den Kovariaten Behandlung, Zeitpunkt (Woche), Interaktion für Behandlung x Zeitpunkt, Baseline-MFSAF-TSS (< 22/​≥ 22), tastbare Milzlänge unterhalb des linken Rippenbogens zu Baseline (< 12 cm/​≥ 12 cm) und Erythrozyteneinheiten zu Baseline, die in den 8 Wochen vor Randomisierung transfundiert wurden (0/​1 bis 4/​5+).
l Skala von 0 bis 100, höhere Werte entsprechen dabei einem besseren Gesundheitszustand.
m p-Wert aus dem MMRM.
n Der PGIS wird anhand einer 4-Punkte-Skala (1 = „keine Symptome“; 2 = „milde Symptome“; 3 = „moderate Symptome“; 4 = „schwere Symptome“) bewertet.
o Skala von 0 bis 100; höhere Werte entsprechen einer schwereren Krankheitssymptomatik.
p Werte von 0 bis 100; höhere Werte entsprechen einer besseren Funktion beziehungsweise Gesundheit oder Lebensqualität.
Verwendete Abkürzungen:

BAT = beste verfügbare Therapie; BFI = Brief Fatigue Inventory; BL = Baseline; CT = Computertomographie; CTCAE = Common Terminology Criteria for Adverse Events (gemeinsame Terminologiekriterien für unerwünschte Ereignisse); EORTC QLQ-C30 = European Organization for Research and Treatment of Cancer, Quality of Life Questionnaire – Cancer 30; EQ-5D-VAS = Visuelle Analogskala des EuroQoL 5-Dimensions; Hb = Hämoglobin; HR = Hazard Ratio; KI = Konfidenzintervall; LS = Least Squares; MedDRA = Medical Dictionary for Regulatory Activities; MFSAF = Myelofibrosis Symptom Assessment Form; (m) MPN-SAF = (modified) Myeloproliferative Neoplasm Symptom Assessment Form; MMRM = Mixed Model for Repeated Measurement; MRT = Magnetresonanztomographie; MW = Mittelwert; N = Anzahl ausgewerteter Patientinnen und Patienten; n = Anzahl Patientinnen und Patienten mit (mindestens einem) Ereignis; n. a. = nicht anwendbar; n. b. = nicht berechenbar; n. e. = nicht erreicht; PGIC = Patient Global Impression of Change; PGIS = Patient Global Impression of Severity; RBC = Erythrozyten; RR = Relatives Risiko; SD = Standardabweichung; SE = Standardfehler; SF-36 = 36-Item Short-Form Health Survey; SUE = Schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis; TD = Transfusionsabhängigkeit; TSS = Gesamtsymptomscore; UE = Unerwünschtes Ereignis

2.
Anzahl der Patientinnen und Patienten beziehungsweise Abgrenzung der für die Behandlung infrage kommenden Patientengruppen

a)
Erwachsene mit moderater oder schwerer Anämie mit primärer Myelofibrose, Post-Polycythaemia Vera-Myelofibrose oder Post-Essentielle Thrombozythämie-Myelofibrose, die nicht mit Janus-Associated-Kinase-Inhibitoren (JAK-Inhibitoren) therapiert wurden; zur Behandlung krankheitsbedingter Splenomegalie oder Symptome
circa 460 bis 1 470 Patientinnen und Patienten
b)
Erwachsene mit moderater oder schwerer Anämie mit primärer Myelofibrose, Post-Polycythaemia Vera-Myelofibrose oder Post-Essentielle Thrombozythämie-Myelofibrose, die mit Ruxolitinib behandelt wurden; zur Behandlung krankheitsbedingter Splenomegalie oder Symptome
circa 210 bis 1 160 Patientinnen und Patienten
3.
Anforderungen an eine qualitätsgesicherte Anwendung
Die Vorgaben der Fachinformation sind zu berücksichtigen. Die europäische Zulassungsbehörde European Medicines Agency (EMA) stellt die Inhalte der Fachinformation zu Omjjara (Wirkstoff: Momelotinib) unter folgendem Link frei zugänglich zur Verfügung (letzter Zugriff: 23. Juli 2024):
https:/​/​www.ema.europa.eu/​de/​documents/​product-information/​omjjara-epar-product-information_​de.pdf
Die Einleitung und Überwachung der Therapie mit Momelotinib soll nur durch in der Therapie von Patientinnen und Patienten mit Myelofibrose erfahrene Fachärztinnen und Fachärzte für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie erfolgen.
4.
Therapiekosten
Jahrestherapiekosten:

a)
Erwachsene mit moderater oder schwerer Anämie mit primärer Myelofibrose, Post-Polycythaemia Vera-Myelofibrose oder Post-Essentielle Thrombozythämie-Myelofibrose, die nicht mit Janus-Associated-Kinase-Inhibitoren (JAK-Inhibitoren) therapiert wurden; zur Behandlung krankheitsbedingter Splenomegalie oder Symptome
und
b)
Erwachsene mit moderater oder schwerer Anämie mit primärer Myelofibrose, Post-Polycythaemia Vera-Myelofibrose oder Post-Essentielle Thrombozythämie-Myelofibrose, die mit Ruxolitinib behandelt wurden; zur Behandlung krankheitsbedingter Splenomegalie oder Symptome

Bezeichnung der Therapie Jahrestherapiekosten/​Patientin beziehungsweise Patient
Zu bewertendes Arzneimittel:
Momelotinib 68 117,15 €

Kosten nach Abzug gesetzlich vorgeschriebener Rabatte (Stand Lauer-Taxe: 15. Juli 2024)

Kosten für zusätzlich notwendige GKV-Leistungen: entfällt
5.
Benennung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen gemäß § 35a Absatz 3 Satz 4 SGB V, die in einer Kombina­tionstherapie mit dem bewerteten Arzneimittel eingesetzt werden können
Im Rahmen der Benennung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen gemäß § 35a Absatz 3 Satz 4 SGB V werden die folgenden Feststellungen getroffen:

a)
Erwachsene mit moderater oder schwerer Anämie mit primärer Myelofibrose, Post-Polycythaemia Vera-Myelofibrose oder Post-Essentielle Thrombozythämie-Myelofibrose, die nicht mit Janus-Associated-Kinase-Inhibitoren (JAK-Inhibitoren) therapiert wurden; zur Behandlung krankheitsbedingter Splenomegalie oder Symptome

Kein in Kombinationstherapie einsetzbares Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen, für das die Voraussetzungen des § 35a Absatz 3 Satz 4 SGB V erfüllt sind.
b)
Erwachsene mit moderater oder schwerer Anämie mit primärer Myelofibrose, Post-Polycythaemia Vera-Myelofibrose oder Post-Essentielle Thrombozythämie-Myelofibrose, die mit Ruxolitinib behandelt wurden; zur Behandlung krankheitsbedingter Splenomegalie oder Symptome

Kein in Kombinationstherapie einsetzbares Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen, für das die Voraussetzungen des § 35a Absatz 3 Satz 4 SGB V erfüllt sind.
Die Benennung von Kombinationen dient ausschließlich der Umsetzung des Kombinationsabschlags nach § 130e SGB V zwischen Krankenkassen und pharmazeutischen Unternehmern. Die getroffenen Feststellungen schränken weder den zur Erfüllung des ärztlichen Behandlungsauftrags erforderlichen Behandlungsspielraum ein, noch treffen sie Aussagen über Zweckmäßigkeit oder Wirtschaftlichkeit.
II.

Der Beschluss tritt mit Wirkung vom Tag seiner Veröffentlichung auf den Internetseiten des G-BA am 15. August 2024 in Kraft.

Die Tragenden Gründe zu diesem Beschluss werden auf den Internetseiten des G-BA unter www.g-ba.de veröffentlicht.

Berlin, den 15. August 2024

Gemeinsamer Bundesausschuss
gemäß § 91 SGB V

Der Vorsitzende
Prof. Hecken

*
Daten aus der Dossierbewertung des G-BA (veröffentlicht am 15. Mai 2024) und dem Amendment zur Dossierbewertung vom 27. Juni 2024, sofern nicht anders indiziert.

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