Der Auftakt am 9. Juni 2016 zum Prozess gegen die Angeklagten in dem Goldfälscher-Prozess der BWF Stiftung in Berlin vor dem Strafgericht in Berlin Moabit war holprig. Zunächst gab es Streit um die richtige Besetzung der Kammer, sodass deswegen die Sitzung immer wieder unterbrochen wurde. Nachdem einer der Angeklagten den Antrag stellt, die Anklageschrift nicht zu verlesen, da die Taten und die Geschädigten nicht genau beschrieben sind, zieht sich die Kammer erneut zur Beratung zurück. Die Hauptverhandlung wird am 16.06.2016 fortgesetzt.
Beitrag von Rechtsanwalt Jochen Resch aus Berlin |
BWF Gold Prozess: Betrug und Verstoß gegen Kreditwesengesetz
Den sechs Angeklagten wird vorgeworfen, in dem BWF-Stiftung-Komplex die Käufer mit Falschgold betrogen zu haben. Zudem lautet der Vorwurf, dass das Geschäftsmodell der BWF Stiftung gegen das Kreditwesengesetz verstoßen hatte. Neben den Verantwortlichen der BWF Stiftung sind ein Rechtsanwalt sowie ein Wirtschaftsprüfer angeklagt. Die Anklageschrift wurde nicht verlesen, sodass zu den Einzelheiten noch keine Aussagen getroffen werden können.
BWF Stiftung: Kein Schadensersatz aus Insolvenz oder Strafverfahren
Auch eine Verurteilung der Verantwortlichen führt für die Anleger nicht zur Wiedergutmachung des Schadens. Die BWF Stiftung und andere verbundene Unternehmen sind in der Insolvenz. Von daher haben die Anleger keine realen Chancen, ihr verlorenes Geld aus der Insolvenzmasse wieder zurückzuerhalten.
Zur Befragung von Angeklagten und Zeugen kam es (noch) nicht. Unterbrechung nach üblichem Geplänkel im Bereich Formalien.
Angeklagten sahen alle ziemlich angefasst aus. Auch Dottore TS, der selbsternannte Anlegerschützer, war erkennbar bemüht, seine Fassung und Fassade zu wahren. Gelang nur insoweit, als das man ihm die Anstrengung anmerken konnte.
Wurden die Beklagten nicht befragt, wo sie das ganze Geld denn gebunkert haben? Ich denke, dass sie das nicht einfach behalten können, oder?
Diese Beurteilung haben wir bereits vor ca. einem Jahr von unserem damaligen Anwalt vernommen und daher die ganze Sache (zum Glück) nach einer außergerichtlichen Einigung mit dem Berater beendet.