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Cannabis

Chickenonline (CC0), Pixabay
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Zwei Jahre nach der Legalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch nimmt Thailand eine Kehrtwende vor: Der Gesundheitsminister Cholnan Srikaew kündigte an, dass der Freizeitkonsum von Cannabis bis zum Jahresende verboten werden soll. In einem Interview mit Reuters betonte der Minister, dass der medizinische Gebrauch weiterhin erlaubt bleibt, um die positiven Aspekte der Pflanze zu nutzen, ohne dass sie missbraucht wird.

„Ohne ein Gesetz zur Regulierung von Cannabis wird es missbraucht werden“, erklärte Cholnan. Diese Maßnahme folgt auf Bedenken hinsichtlich des missbräuchlichen Gebrauchs von Cannabis, insbesondere unter Jugendlichen. „Die missbräuchliche Verwendung von Cannabis hat einen negativen Einfluss auf die thailändischen Kinder. Langfristig könnte das zu anderen Drogen führen“, warnte der Minister.

Thailand war 2018 das erste Land in Südostasien, das den medizinischen Gebrauch von Cannabis legalisierte, und erweiterte diese Freigabe 2022 auf den Freizeitgebrauch. Die darauffolgende Liberalisierung hat zu einem signifikanten Wachstum der Cannabis-Industrie geführt. Innerhalb kurzer Zeit entstanden Zehntausende von Cannabisgeschäften, und es wird geschätzt, dass die Branche bis zum nächsten Jahr einen Marktwert von bis zu 1,2 Milliarden Dollar erreichen könnte.

Jedoch führt der schnelle Anstieg der Geschäfte und die leichte Verfügbarkeit von Cannabis auch zu Herausforderungen. „Cannabisgeschäfte, die illegal arbeiten, dürften nicht mehr weitergeführt werden, und der Eigenanbau von Cannabis wird ebenfalls unterbunden“, führte Cholnan aus, der die Zahl der legal registrierten Geschäfte auf 20.000 bezifferte.

Das geplante Gesetz sieht vor, Cannabis als kontrollierte Pflanze zu klassifizieren, was bedeutet, dass der Anbau einer behördlichen Genehmigung bedarf. Dies soll einerseits den medizinischen Gebrauch unterstützen und andererseits den Missbrauch verhindern. Der Gesetzesentwurf soll im kommenden Monat dem Kabinett zur Genehmigung vorgelegt werden, bevor er dem Parlament zur Verabschiedung vor Jahresende zugeleitet wird.

Die Erfahrungen aus den letzten zwei Jahren haben gezeigt, dass während einer anfänglichen Phase der Freiheit der Umgang mit Cannabis in der thailändischen Gesellschaft zunehmend als Problem wahrgenommen wurde. Die Regierung sieht sich daher veranlasst, regulierend einzugreifen, um insbesondere junge Menschen vor den potenziellen Risiken des Cannabiskonsums zu schützen. Mit dieser politischen Korrektur hofft Thailand, einen ausgewogenen Ansatz zwischen der Nutzung der medizinischen Vorteile von Cannabis und dem Schutz der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit zu finden.

Parallel dazu zeigen jüngste Entwicklungen in Deutschland, insbesondere in Bayern, eine ähnliche Tendenz: Zu Christi Himmelfahrt traten in Bayern einige weitere Verbotszonen für den Genuss von Cannabis in Kraft. Im Englischen Garten in München sowie im Hofgarten gegenüber der Staatskanzlei und dem Finanzgarten ist das Kiffen nun untersagt. Auch in Bayreuth wurde im Hofgarten ein entsprechendes Verbot eingeführt. Die bayerische Staatsregierung hat kürzlich beschlossen, die Möglichkeiten für den legalen Konsum von Marihuana deutlich einzuschränken, trotz der teilweisen Legalisierung des Anbaus, des Besitzes und des Genusses von Cannabis durch die Ampel-Koalition in Berlin im April. Diese Maßnahmen reflektieren eine wachsende Vorsicht gegenüber der Freizügigkeit im Umgang mit Cannabis, sowohl in Thailand als auch in Deutschland.

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