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Cannabis Opfer

TheDigitalArtist (CC0), Pixabay
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Eine Woche vor der geplanten Eröffnung eines Hanffeldes sorgte ein unerwarteter Besuch der Staatsanwaltschaft für einen Dämpfer in den Ambitionen eines Unternehmers. Er wurde gewarnt, dass die Eröffnung des Feldes rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen würde. Dies stellte einen ersten Rückschlag im Hanfgeschäft dar, welches paradoxerweise durch die später folgende Legalisierung von Cannabis weitere Herausforderungen erlebte.

Der Weg zum Hanf war für den Unternehmer ursprünglich durch persönliche gesundheitliche Gründe motiviert. Aufgrund eines Reizdarmsyndroms und daraus resultierenden Magenbeschwerden empfahl ein befreundeter Hanfbauer die Nutzung von CBD-Produkten. Diese sollten Entspannung bieten, ohne Rauschzustände hervorzurufen, und halfen tatsächlich bei der Linderung der Symptome.

Daraufhin begann der erfahrene Gärtner 2017, Hanf im großen Stil auf einer Fläche zu kultivieren, die der Größe von 28 Fußballfeldern entspricht. Dies führte zu einem temporären Hanf-Boom und machte ihn zum damaligen Zeitpunkt zum größten Hanfbauern der Region. Die geernteten Pflanzen wurden unter anderem zu Ölen und Schnäpsen verarbeitet.

Allerdings stellte sich das Geschäft mit Hanfprodukten langfristig als wenig profitabel heraus, nicht zuletzt aufgrund der komplexen rechtlichen Situation in Deutschland und des damit verbundenen bürokratischen Aufwands. CBD-Produkte, obwohl in einigen Läden erhältlich, sind in einer rechtlichen Grauzone.

Mit der Einführung des Cannabis-Gesetzes hoffte der Unternehmer auf klare Regelungen für CBD-Produkte. Doch auch nach der Gesetzesänderung blieben viele rechtliche Fragen ungeklärt. Was die Klassifizierung von CBD-Produkten betrifft, so bleibt unklar, ob sie als Medikamente, Nahrungsmittel oder Genussmittel gelten.

Letztendlich entschied sich der Unternehmer dazu, den Hanfanbau aufzugeben und sich auf sein ursprüngliches Geschäft zu konzentrieren. Die übrig gebliebenen Bestände werden zwar weiterhin zu CBD-Ölen verarbeitet und verkauft, doch für den Großteil der Ernte findet sich keine Verwendung mehr. Der Weltmarkt bietet günstigere Alternativen, und ohne klare gesetzliche Regelungen sieht der Unternehmer keine Zukunft im Hanfanbau. Stattdessen kehrt er zu seinen Wurzeln zurück und plant die nächste Ernte von Erdbeeren auf seinem Selbstpflückfeld.

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