Das neue Cannabisgesetz in Deutschland zeigt erste konkrete Auswirkungen: In Ganderkesee, Niedersachsen, hat der „Cannabis Social Club Ganderkesee“ als erster Verein im Bundesland die offizielle Erlaubnis zum Cannabisanbau erhalten. Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) übergab persönlich die Genehmigung und betonte die Bedeutung dieses Schritts für die Entkriminalisierung von Cannabis.
Kernpunkte des neuen Gesetzes für Anbauvereine:
1. Vereine können seit dem 1. Juli 2024 Anträge zum Cannabisanbau stellen.
2. Maximal 500 Mitglieder pro Verein sind erlaubt.
3. Gründer müssen volljährig sein und ein aktuelles Führungszeugnis vorlegen.
4. Ein Gesundheits- und Jugendschutzkonzept ist erforderlich.
5. Strenge Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor unbefugtem Zugriff sind vorgeschrieben.
6. THC-Gehalte müssen kontrolliert und dokumentiert werden.
7. Es gelten Obergrenzen für Anbau- und Abgabemengen.
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen ist für die Kontrolle der Vereine zuständig und kann bei Verstößen Sanktionen verhängen, bis hin zum Entzug der Lizenz.
Das Interesse am legalen Cannabisanbau ist groß: Neben dem Verein in Ganderkesee haben bereits 15 weitere Vereine in Niedersachsen Anträge gestellt, verteilt über verschiedene Städte und Landkreise. Insgesamt haben sich 45 Vereine für das Verfahren registriert.
Diese Entwicklung markiert einen wichtigen Meilenstein in der Umsetzung des neuen Cannabisgesetzes und könnte als Modell für andere Bundesländer dienen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die praktische Umsetzung des Gesetzes in den kommenden Monaten entwickeln wird.
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