Captagon

Published On: Sonntag, 17.09.2023By Tags:

Der jüngste gemeinsame Bericht der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) und des Bundeskriminalamts beleuchtet das brisante Thema des Handels mit der synthetischen Droge Captagon in Europa. Interessanterweise wird der Kontinent nicht primär als Markt für diese Droge gesehen, sondern vielmehr als Drehkreuz für den Transport, insbesondere über Seewege.

Während die Hauptproduzenten dieser amphetaminhaltigen Tabletten hauptsächlich in Syrien und dem Libanon zu finden sind, ist der Hauptabsatzmarkt für Captagon die arabische Halbinsel, insbesondere Saudi-Arabien. Im Gegensatz zu vielen europäischen Ländern, wo Amphetamine meist in Pulverform durch die Nase konsumiert werden, ist Captagon in diesen Regionen die vorherrschende Konsumform.

Die Daten für den Bericht stammen aus einer Initiative der Europäischen Multidisziplinären Plattform gegen kriminelle Bedrohungen (EMPACT) aus dem Jahr 2022. Dabei wird deutlich, dass Europa vor allem als Transitland für diese Droge fungiert. Die Tabletten werden häufig durch europäische Häfen geschleust, um ihre wirkliche Herkunft zu verschleiern.

Dieser Sachverhalt wirft ernsthafte Fragen hinsichtlich der Rolle Europas im globalen Drogenhandel auf und sollte Anlass für die europäischen Behörden sein, die Überwachung und Kontrolle von Gütertransporten zu intensivieren.

Ausführliche Informationen finden Sie im nachfolgenden Bericht: Technical Report „Captagon trafficking and the role of Europe“ (PDF, 817KB)

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