Der einst gefeierte Immobilienunternehmer Christoph Gröner sieht sich zunehmend mit finanziellen Problemen und Forderungen von Gläubigern konfrontiert. Trotz prominenter Unterstützung durch ehemalige CDU-Politiker wie Ronald Pofalla und Günther Oettinger in Vorstand und Aufsichtsrat seiner Gröner Group, häufen sich die Klagen wegen ausstehender Zahlungen.
Laut dem Jahresabschluss 2022 lasteten Schulden von fast 500 Millionen Euro auf der Gröner Group. Zusätzlich bürgte das Unternehmen für über 430 Millionen Euro für verbundene Firmen. Obwohl Gröner öffentlich Gelassenheit demonstriert, deuten interne Schreiben auf ernsthafte finanzielle Engpässe hin.
In einem Fall wartet ein Leipziger Bauunternehmen auf fast eine Million Euro für Rohbauarbeiten. Statt zu zahlen, schlug Gröner eine interne Umschuldung vor, konnte aber auch die vereinbarten Ratenzahlungen nicht einhalten. In einem anderen Fall droht Gröner einem Gläubiger sogar indirekt mit der Insolvenz seiner Firma CG Elementum, sollte dieser auf Zahlung bestehen.
Bei den Landgerichten in Berlin und Leipzig häufen sich die Klagen gegen Gröners Unternehmen. Die Forderungen reichen von ausstehenden Löhnen über die Herausgabe von Baugeräten bis hin zu unbezahlten Anwaltshonoraren in Höhe von fast einer Million Euro.
Die finanzielle Schieflage wird auch durch eine Pfändungsaktion deutlich: Ein wertvolles Gemälde, das Gröner 2019 für 750.000 Euro ersteigert hatte, wurde von einem Gerichtsvollzieher beschlagnahmt und soll nun versteigert werden.
Gröners Anwälte bestreiten die finanziellen Schwierigkeiten und betonen die unveränderte Bonität und Kreditwürdigkeit der Gröner Group und ihrer Tochtergesellschaften. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform rät jedoch von Geschäftsverbindungen mit Gröners Firma CG Construction ab.
Die Situation wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen in der Baubranche und zeigt, wie schnell sich auch scheinbar erfolgreiche Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten wiederfinden können.
Quelle: Handelsblatt
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