Aus Sicht eines potenziellen Investors lassen sich aus der Bilanz der CH2 Contorhaus Hansestadt Hamburg AG zum 31.12.2022 einige wichtige Punkte herauslesen:
1. Bilanzverlust und Verlustvortrag:
Die Gesellschaft weist einen hohen Bilanzverlust von 393.770,53 EUR aus, der sich gegenüber dem Vorjahr sogar noch deutlich erhöht hat (Vorjahr: 187.751,33 EUR). Der Verlustvortrag beträgt 187.751,33 EUR, was auf anhaltende wirtschaftliche Schwierigkeiten hindeutet. Für einen Investor ist das ein Warnsignal.
2. Sinkendes Eigenkapital:
Das Eigenkapital ist im Vergleich zum Vorjahr von 389.748,67 EUR auf 183.729,47 EUR gesunken, was auf die Verluste zurückzuführen ist. Die Eigenkapitalquote hat sich dadurch verschlechtert, was die finanzielle Stabilität beeinträchtigt und Investoren abschrecken könnte.
3. Hohe Verbindlichkeiten:
Die Verbindlichkeiten sind stark gestiegen, von 169.132,13 EUR im Vorjahr auf 374.055,16 EUR. Der Anteil der kurzfristigen Verbindlichkeiten (< 1 Jahr) beträgt dabei 299.470,02 EUR. Zudem bestehen Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern in Höhe von 154.521,20 EUR. Die hohe Verschuldung und die kurzen Laufzeiten erhöhen das Risiko für Investoren.
4. Rückläufiges Anlagevermögen:
Das Anlagevermögen ist von 284.419,87 EUR auf 239.586,00 EUR gesunken. Zwar gab es Investitionen ins Sachanlagevermögen, aber die Finanzanlagen sind deutlich geschrumpft (von 114.692,95 EUR auf 26.000,00 EUR). Das deutet auf Desinvestitionen hin, was Fragen zur Unternehmensstrategie aufwirft.
5. Nicht bilanzierte Verpflichtungen:
Im Anhang werden hohe nicht bilanzierte finanzielle Verpflichtungen von ca. 215.000 EUR erwähnt (u.a. für Miete und Leasing). Das erhöht die Verschuldung effektiv noch weiter und schränkt den finanziellen Spielraum ein.
Insgesamt zeigt die Bilanzanalyse erhebliche finanzielle Probleme des Unternehmens auf. Verluste, sinkendes Eigenkapital und steigende Verschuldung sprechen nicht für die Investmentattraktivität der AG. Vor einem möglichen Investment sollten weitere Unternehmenskennzahlen (wie z.B. GuV) und die Strategiepläne des Managements genau geprüft werden. Zum jetzigen Zeitpunkt überwiegen aber klar die Risiken.
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