Wirtschaft

China

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qimono (CC0), Pixabay
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In China verzeichnen die Verbraucherpreise im Gegensatz zum Euro-Raum einen Rückgang. Im Juli sanken sie um 0,3 Prozent. Doch wie beeinflusst diese chinesische Deflation die Situation bei uns? Ist diese Entwicklung überraschend?

Deflation ist ein sensibles Thema, das weltweit Schlagzeilen hervorruft, wie wir derzeit erleben. Die Situation in China unterscheidet sich von der in Deutschland. Das Land erlebte 20 Jahre lang einen beispiellosen wirtschaftlichen Aufschwung, insbesondere im Immobilienmarkt. Hier sinken die Preise nun am schnellsten. Die harten Lockdowns haben die Wirtschaft stark beeinträchtigt. Exporte sind eingebrochen, die Erzeugerpreise sinken seit Monaten deutlich, was sich nun auch auf die Verbraucherpreise auswirkt.

Ist dies nur ein Problem innerhalb Chinas?

Nein, es betrifft nicht nur China. Als zweitgrößte Wirtschaftsnation ist China zu wichtig. Der aktuelle geringe Rückgang der Verbraucherpreise um 0,3 Prozent ist jedoch ein weiteres Anzeichen dafür, dass China in eine tiefere Krise geraten könnte. Die Regierung in Peking wird versuchen, den Konsum im Land anzukurbeln, um auch die Wirtschaft wieder anzufeuern.

Welche deutschen Unternehmen spüren dies?

Alle deutschen Unternehmen, die in China tätig sind, sind davon betroffen. Die deutschen Exporte sind im ersten Halbjahr um 8,4 Prozent gesunken. Ein bekanntes Beispiel sind die Automobilhersteller, die jedoch auch selbst Fehler gemacht haben, insbesondere im Bereich der E-Mobilität. Die Baukrise trifft insbesondere die Maschinenbauunternehmen. Der VDMA, der Maschinenbau-Branchenverband, berichtet, dass China weniger Baumaschinen bestellt. Die 20-jährige Hochkonjunktur geht zu Ende, so der Verband. Die Unternehmen haben bereits begonnen, darauf zu reagieren. In einer Umfrage des Verbandes ist China bei den Auslandsinvestitionen hinter Indien zurückgefallen, während die USA an erster Stelle stehen.

Hat dies Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und unsere Wirtschaft?

Ja, das ist bereits deutlich spürbar. China war jahrelang die „Wachstumslokomotive“ der Welt, auch für uns. Deutschland kämpft seit Herbst 2022 gegen eine Rezession. In den Winterquartalen durchlief das Land bereits eine technische Rezession, da die Wirtschaft in beiden Quartalen leicht schrumpfte. Eine klare Trendumkehr wird bis Jahresende wahrscheinlich nicht eintreten. Es gibt viele Gründe dafür, und einer davon ist China. Man sollte nicht vergessen, dass deutsche Unternehmen in den vergangenen Jahren in China hervorragende Geschäfte gemacht haben, allen voran die Automobilhersteller, gefolgt von den Maschinenbauunternehmen.

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