Die Zahl ist gigantisch: 2,648 Billionen Dollar (2,019 Billionen Euro) betragen die Währungsreserven Chinas.
Das ist fast so viel wie das gesamte deutsche Bruttoinlandsprodukt des vergangenen Jahres. 907 Milliarden Dollar davon hat China in US-Anleihen geparkt. Seit der Finanzkrise aber versucht das Land, sein Geld breiter zu streuen.
Nun kündigt das chinesische Außenministerium an: „Wir sind bereit, den Ländern der Euro-Zone zu helfen, die Finanzkrise zu überwinden und ihre wirtschaftliche Erholung zu meistern.“ Europa werde in Zukunft einer der wichtigsten Märkte der Volksrepublik für die Investition ihrer Rücklagen sein. Auch Vize-Regierungschef Wang Qishan macht deutlich: „Es ist im grundlegenden Interesse Chinas und der EU, ihre Zusammenarbeit zu verstärken.“
Den Schuldenstaaten in Europa – allen voran Griechenland, Irland und Portugal – ist die chinesische Hilfe willkommen. Sie dürfte die Märkte beruhigen und die Spekulationen auf eine Pleite der Länder einschränken.
Allerdings handelt Peking wohl nicht als reiner Wohltäter. Es hilft dem Land natürlich, wenn die Wirtschaft in seinen Exportmärkten gut läuft. Aber: „Die Motivation scheint eher geopolitisch und strategisch als finanziell zu sein“, sagt Patrick Artus, Chefvolkswirt der französischen Bank Natixis. Die globale Bedeutung Chinas würde steigen, und auch in einer Reihe wirtschaftlicher und politischer Streitfragen kann es auf eine bessere Position hoffen.
Eilt China den Euro-Staaten zur Hilfe, dürfte sich etwa der Druck auf Peking abschwächen, seine Währung aufzuwerten.
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