China setzt seine Währungsreserven immer öfter als Trumpf im Machtpoker ein, vermuten Beobachter. Vor allem dienen die Reserven der Stabilisierung.
Von China war noch nicht viel zu bemerken. Im Vorfeld der Auktion, mit der Portugal am Mittwoch die Anleihenmärkte antestete, hatten Beobachter in Europa geargwöhnt, China würde seine Währungsreserven – mit 2,648 Billionen $ die größten der Welt – dafür nutzen, durch massive Anleihe-Käufe von wackeligen Euro-Staaten mehr Einfluss auf die europäische Politik zu gewinnen. Portugal konnte die geplanten 500 Millionen € in Form von Sechs-Monats-Anleihen problemlos am Markt unterbringen. Der Preis konnte sich allerdings sehen lassen: Hatte Portugal für vergleichbare Anleihen vor einem Jahr noch Risiko-Aufschläge von 0,592 Prozent zu zahlen, so waren es im vergangenen September bereits 2,045 Prozent – und jetzt bereits 3,686 Prozent. Falls China also tatsächlich größer in portugiesische Staatsanleihen eingestiegen ist, hat sich das auf die Preise kaum positiv ausgewirkt. Einen echten Test wird aber wohl erst die nächste Auktion im April bringen, bei der Portugal auch an länger laufende Anleihen denkt.
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