Die chinesische Notenbank zieht angesichts der steigenden Verbraucherpreise die geldpolitischen Zügel erneut an und nimmt den Banken zum siebenten Mal in Folge Geld für die Kreditvergabe.
Die Mindestreserve-Anforderungen würden um 50 Basispunkte angehoben, teilte die Notenbank in Peking am Freitag mit. Sie liegen nun mit 19,5 Prozent so hoch wie noch nie zuvor. Die Notenbank zwingt mit diesem Schritt die Banken dazu, mehr Geld zu hinterlegen. Auf diese Weise hofft sie, überschüssiges Geld abzuziehen und die steigenden Preise in den Griff zu bekommen.
Der Schritt kam nicht überraschend: Im Vorfeld hatten mehrere Notenbankberater eine weitere Straffung der Geldpolitik in Aussicht gestellt und das mit der steigenden Inflation begründet. Der Euro gab nach der Entscheidung der Notenbank nach, der Dax baute Verluste aus, auch Gold und Kupfer verloren an Wert.
Seit Anfang 2010 hat die Notenbank die Mindestreserve-Anforderungen wiederholt angehoben und die Zinsen zweimal erhöht, zuletzt an Weihnachten. Doch das reichte nicht aus, um die anziehende Teuerung in den Griff zu bekommen: Im November legten die Verbraucherpreise um 5,1 Prozent zu, das ist der höchste Anstieg seit 28 Monaten. Die stark steigenden Kosten für Nahrungsmittel belasten vor allem Hunderte Millionen bettelarme Chinesen. Die Regierung fürchtet deswegen soziale Unruhen. Um das zu verhindern, hat sie unter anderem Preiskontrollen angeordnet.
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