Der chinesische Baukonzern Dexin ist zahlungsunfähig und wurde in Hongkong unter Insolvenzverwaltung gestellt, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Das Unternehmen konnte einen im Vorjahr ausgehandelten Finanzierungsplan nicht einhalten, was schließlich zur Einstellung des Aktienhandels an der Hongkonger Börse führte.
Dexin hatte Ende 2022 Verbindlichkeiten in Höhe von 64,4 Milliarden Yuan (umgerechnet etwa 8,2 Milliarden Euro) angehäuft. Die Insolvenz des Bauriesen ist ein weiteres Symptom für die anhaltende Krise im chinesischen Immobilien- und Bausektor.
In den vergangenen Jahren sind bereits mehrere große Bauunternehmen und Immobilienentwickler in China in finanzielle Schieflage geraten, darunter der einstige Branchenprimus Evergrande. Gründe für die Krise sind unter anderem die hohe Verschuldung vieler Firmen, die strikte Covid-Politik Chinas, die die Wirtschaft belastet hat, sowie die rückläufige Nachfrage nach Immobilien.
Die chinesische Regierung versucht gegenzusteuern, indem sie Anreize für den Immobilienkauf schafft und den Zugang zu Krediten erleichtert. Dennoch bleiben die Aussichten für die Branche vorerst gedämpft. Experten befürchten, dass weitere Insolvenzen folgen könnten, sollte sich die Lage nicht bald stabilisieren.
Die Turbulenzen im Immobiliensektor, der eine wichtige Säule der chinesischen Wirtschaft darstellt, könnten sich auch auf das Gesamtwachstum des Landes auswirken. Bereits jetzt zeigen sich Bremsspuren, da die Bauaktivitäten zurückgehen und die Konsumenten verunsichert sind. Eine anhaltende Krise könnte somit zu einem ernsthaften Hemmschuh für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt werden.
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