Erst vor ein paar Tagen erlitten die Versicherten der City BKK einen Schock, als sie von der Insolvenz ihrer Krankenkasse erfuhren.
Doch damit nicht genug: Nun häufen sich Beschwerden darüber, dass andere Krankenkassen die potenziellen Neumitglieder mit fadenscheinigen Begründungen ablehnen.
In der Theorie ist alles ganz einfach: Nach der Insolvenz einer Krankenkasse sind alle Kassen verpflichtet, neue Mitglieder unabhängig von Alter oder Erkrankungen aufzunehmen. Die Praxis sieht leider anders aus: Wie bekannt wurde, wimmeln verschiedene Kassen gerade ältere Neukunden mit den Argumenten ab, „die Pflegestufe müsse neu berechnet werden und falle eventuell ungünstiger aus“, „es gäbe schon zu viele Neuanmeldungen und man sollte es erst einmal woanders probieren“ oder „bei der Leistungsbewilligung würden die Versicherten in einer neuen Kasse wieder bei null anfangen“. In einem der Verbraucherzentrale Berlin bekannten Fall sagte ein Mitarbeiter einem 74 Jahre alten Paar sogar ins Gesicht: „Wenn nun alle Alten und Kranken in unsere Kasse wechseln, was dann?“
„Solche Äußerungen sind diskriminierend, unmoralisch und vor allem rechtswidrig“, empört sich Hartmut Bäumer, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Berlin.
Bäumer empfiehlt Mitgliedern der City BKK, die von einer anderen Krankenkasse abgewiesen werden, sich unverzüglich schriftlich beim Vorstand dieser Kasse beschweren. Eine Kopie dieses Schreibens sollten sie sowohl an die Verbraucherzentrale Berlin als auch an das Bundesversicherungsamt – die entsprechende Rechtsaufsicht – schicken.
Quelle: VBZ Berlin
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