Die Staatsanwaltschaft München I hat am 3. Juli 2024 in einem aufsehenerregenden Kriminalfall aus dem Jahr 2000 Anklage wegen Mordes erhoben. Der Beschuldigte, der Ex-Ehemann des Opfers, wurde bereits am 15. Dezember 2023 festgenommen.
Der Fall dreht sich um den gewaltsamen Tod der damals 28-jährigen Seher Ö., deren Leiche am 20. Februar 2000 entdeckt wurde. Obwohl ihr Ehemann zunächst unter Verdacht geriet und kurzzeitig in Untersuchungshaft saß, musste er damals aus Mangel an Beweisen freigelassen werden.
Ein entscheidender Durchbruch kam 2023, als sich ein neuer Zeuge bei der Polizei meldete. Dies führte zu einer Wiederaufnahme der Ermittlungen und schließlich zur Verhaftung des Ex-Mannes im Dezember 2023.
Die Staatsanwaltschaft vermutet als Tatmotiv Eifersucht und ein übersteigertes Besitzdenken des Beschuldigten. Sie geht davon aus, dass er, zusammen mit einem bisher unbekannten Mittäter, seine Ex-Frau in ihrer Wohnung ermordete, nachdem er von ihrer neuen Beziehung erfahren hatte. Die Anklage lautet auf Mord aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen.
Die umfangreichen Ermittlungen resultierten in 18 Aktenordnern und einer 207-seitigen Anklageschrift. Das Landgericht München I – Schwurgericht – muss nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden.
Dieser Fall unterstreicht die Bedeutung der Aufklärung von Cold Cases und zeigt, dass selbst nach Jahrzehnten noch Gerechtigkeit möglich ist.
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