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Colossal Biosciences bringt die ausgestorbene Riesenschwester des Wolfs zurück – Geburt erster „Dire Wolves“

veverkolog (CC0), Pixabay
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Es klingt wie aus einem Science-Fiction-Roman – oder direkt aus Game of Thrones: Ein US-Biotech-Unternehmen hat erfolgreich die Geburt von drei lebenden „Dire Wolves“ bekannt gegeben – einer Spezies, die seit etwa 13.000 Jahren als ausgestorben galt. Die Firma Colossal Biosciences, die bereits an der Wiederbelebung des Wollmammuts arbeitet, hat damit einen Meilenstein in der synthetischen Biologie und Artenschutztechnologie gesetzt.

„Unsere Technologie hat aus uraltem DNA-Material lebende Tiere geschaffen“, sagte Colossal-CEO Ben Lamm. „Das ist ein Moment, der wie Magie erscheint – aber es ist hochmoderne Wissenschaft.“

Der Weg zurück aus dem Eiszeitalter

Die Basis der spektakulären Wiederbelebung: DNA-Proben aus einem 13.000 Jahre alten Zahn (gefunden in Ohio) und einem 72.000 Jahre alten Schädel (aus Idaho). Die Proben enthielten noch ausreichend genetisches Material, insbesondere aus dem Felsenbein des Schädels, das als eine der stabilsten DNA-Quellen gilt.

Mit Hilfe von modernster Gentechnik verglich das Forschungsteam die Sequenzen mit heute lebenden Caniden (z. B. Wölfen und Kojoten) und konnte das Genom des Dire Wolf rekonstruieren. Die genetisch am nächsten verwandte Spezies: der heutige Grauwolf – mit 99,5 % DNA-Übereinstimmung.

Genetische Wiedergeburt

Die Wissenschaftler bearbeiteten gezielt 14 Gene an 20 Stellen im Grauwolf-Genom, um typische Merkmale des ausgestorbenen Dire Wolf auszubilden – darunter Fellfarbe, Musterung, Körpergröße und Muskelstruktur. Die befruchteten Eizellen wurden in Hundemütter implantiert. Das Ergebnis: Zwei männliche Tiere, Romulus und Remus, sowie eine weibliche, Khaleesi, benannt nach der Game of Thrones-Heldin, wurden erfolgreich geboren.

„Ihr Fell ist unglaublich dick, sie sind stark, größer als normale Wölfe, aber sehr zutraulich“, beschreibt Lamm die Tiere, die auf einem 2.000 Hektar großen Naturreservat im Norden der USA leben.

Was steckt hinter dem Projekt?

Die Entscheidung, den Dire Wolf zurückzubringen, fiel nach Gesprächen mit der MHA Nation, einem indigenen Volk in North Dakota. „Der Wolf ist ein spirituelles Symbol vieler indigener Gemeinschaften“, sagt Stammesvorsitzender Mark Fox. Die Wiederbelebung sehe man als Zeichen des Respekts und als Chance zur Erneuerung des ökologischen Gleichgewichts.

Auch Prominente wie Autor George R. R. Martin, Regisseur Peter Jackson und NFL-Star Tom Brady unterstützen das Projekt – Martin ist sogar als kultureller Berater eingebunden.

Parallel dazu hat Colossal seine Technologie bereits für den Artenschutz eingesetzt: Bei wilden Coyoten mit Rest-DNA des vom Aussterben bedrohten Rotwolfs wurde ein neuer Klonierungsprozess erfolgreich getestet. Zwei Würfe gesunder Rotwolf-Welpen wurden geboren – eine mögliche Rettung für die schwindende Art.

Zwischen Innovation und Ethik

Während die wissenschaftliche Welt die technischen Erfolge anerkennt, bleibt die ethische Debatte nicht aus. Dr. Beth Shapiro, Chief Science Officer bei Colossal, betont: „Es geht nicht nur um ‚Können‘, sondern auch um das ‚Sollten‘. Doch die Alternative – nichts zu tun – bedeutet ein beschleunigtes Artensterben.“

Elinor Karlsson, Genetikerin am Broad Institute von Harvard und MIT, lobt die Innovationen: „Colossal hat Methoden entwickelt, um genetische Vielfalt zu bewahren, bevor sie verschwindet.“

Was kommt als Nächstes?

Colossal plant keine sofortige Vermehrung der Dire Wolves, sondern will ihr Sozialverhalten studieren. Langfristig könnten Erkenntnisse in Schutzprogramme für andere gefährdete Arten einfließen – auch zur Rettung lebender Caniden-Arten wie dem Rotwolf.

Das Unternehmen kündigte außerdem an, bald wissenschaftliche Veröffentlichungen zu den Methoden und Ergebnissen zu publizieren.

Fazit: Die Geburt von Dire Wolf-Welpen markiert einen historischen Moment – nicht nur für die Genetik, sondern auch für den Artenschutz. Zwischen Popkultur und Naturschutz, zwischen Wissenschaft und Ethik: Die Rückkehr eines eiszeitlichen Raubtiers könnte die Art und Weise, wie wir über Aussterben und Wiederbelebung denken, für immer verändern.

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