Nun, die Unternehmen, die mit diesem Investment Geld verdienen können, die sehen das sicherlich genau andersherum. Wissen sollte man, dass jede Reederei üblicherweise eigene Container hat und daher nicht auf das „teure Mieten“ von Containern angewiesen ist. Nur in Spitzenzeiten, wo eben mehr Container benötigt werden, um sein Geschäft durchzuführen, werden zusätzliche Container benötigt. Diese mietet man dann an, weil man die eben nur einen zeitlich befristeten Zeitraum tatsächlich benötigt.
Container mieten ist für die Reedereien einfach zu teuer, das rechnet sich nicht, so ein Fachmann aus dem Container-Frachtgeschäft einer Hamburger Reederei in einem Gespräch mit unserer Redaktion. Er schüttelt nur den Kopf über diese Art von Investment, denn hier zahlen die Investoren seiner Kenntnis nach oft mehr als den dreifachen Preis, als der Container dann wirklich an Wert hat.
Er kann sich auch nicht wirklich vorstellen, dass das Geschäft sich für die Beteiligten rechnet, außer für den, der die Container verkauft: „Der mag damit möglicherweise sogar reich werden“. Was unser Gesprächspartner nicht versteht, ist, dass Investoren „blindlings“ solche Investments erwerben, o h n e z u wissen bzw. recherchiert zu haben, ob sie nicht beim Kauf eines solchen Containers nicht schon übervorteilt werden. Jeder versucht, wenn er ein Auto, eine neue Küche usw. kaufen will, immer das beste Angebot für sich zu bekommen. Ich gehe mit ihnen jede Wette ein, dass „keiner der Container-Besitzer jemals die Container-Preise verglichen hat“. Aus seiner Sicht ein Paradies für Abzocker.
Nun, eine klare Meinung, die aber noch weitergeht. Schauen Sie sich doch einmal die Container nach einigen Jahren an. Verbeult, abgewrackt, dreckig usw. und dann sollen Sie dafür noch einen hohen Rückkaufswert bekommen können? Einen, der dann nahe am aktuellen Neupreis eines vergleichbaren Containers liegt? Wer will solche Container zu einem „unüblichen Marktpreis kaufen“? Ich kenne niemanden, so unser Gesprächspartner.
Das funktioniert doch nur, wenn sie ein in sich geschlossenes System haben, in dem sie solche Container dann weiterverkaufen. Fonds 1 verkauft die Container an Fonds 2, Fonds 3 dann an Fonds 4 usw. Nur so kann so etwas „geräuschlos“ funktionieren. Das hat nichts mit dem normalen „freien Markt“ zu tun. Ich habe es schon erlebt, so unser Gesprächspartner, dass ein Container dreimal verkauft wurde. Auch das bekommt doch keiner mit, so lange der Verkäufer des Investments seine Zusagen gegenüber den Investoren einhält.
Kommen dann irgendwann nicht mehr genügend Investoren zusammen, um das „Spiel“ weiter zu führen, dann bricht das natürlich zusammen. Das ist für mich ein „Ponzi System“, so unser Gesprächspartner.
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