Die Mitglieder der Welthandelsorganisation (WTO) haben sich gestern nicht auf eine Ausnahmeregelung zum Schutz geistigen Eigentums für Coronavirus-Impfstoffe einigen können. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus dem Umfeld der Organisation nach einer WTO-Tagung des Rats für handelsbezogene geistige Eigentumsrechte (Trips) in Genf. Der Vorstoß ging auf Indien und Südafrika zurück.
Auch Menschenrechtsgruppen hatten eine vorübergehende Ausnahmeregelung gefordert, um Menschen weltweit den Zugang zu Coronavirus-Impfstoffen zu ermöglichen. Den Angaben zufolge einigten sich die WTO-Mitglieder darauf, das Thema auf die nächste Trips-Ratssitzung zu verschieben, „um eine gründlichere Prüfung des Antrags auf eine Ausnahmeregelung zu ermöglichen“. Bei den Verhandlungen in Genf berieten die WTO-Mitglieder über Vorschläge, bestimmte Verpflichtungen des Trips-Abkommens aufzuheben. Diese betreffen die Vorsorge, Eindämmung und Behandlung von Covid-19.
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Die türkische Regierung hat die Zahl der Coronavirus-Infektionen deutlich nach oben korrigiert. Wie das Gesundheitsministerium heute mitteilte, liegt die Zahl der Ansteckungen nach einer Änderung der Zählweise nun bei 1,75 Millionen statt rund 955.000. Bis November hatte das Ministerium nur die Zahl der Coronavirus-Patienten veröffentlicht, die im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung auch medizinisch behandelt wurden. Diese Zählweise wurde nun geändert.
Die Opposition hatte schon im Oktober darauf hingewiesen, dass Infizierte ohne Symptome nicht in die amtliche Statistik aufgenommen werden, berichtet. Gesundheitsminister Fahrettin Koca Fahrettin hatte das mit dem Argument begründet, dass nicht jeder Infizierte auch krank werde. Die „große Mehrheit“ der Infizierten habe keine Beschwerden.
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Wegen der Pandemie dürfen die Franzosen den Jahreswechsel nicht im Freien feiern: Die Regierung verhängte für die Silvesternacht eine Ausgangssperre von 20.00 bis 7.00 Uhr, wie Premierminister Jean Castex gestern Abend mitteilte. Als Grund nannte Castex die zu hohen Neuinfektionszahlen.
„Wir sind noch nicht am Ende der zweiten Welle angekommen“, sagte der Regierungschef. Andere geplante Lockerungen werden deshalb aufgeschoben, wie Castex weiter sagte: So sollen Kinos, Theater und Museen nun frühestens im Januar öffnen. Ursprünglich war das für Dienstag geplant.
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