In Großbritannien soll einem Bericht zufolge demnächst die höchste Alarmstufe in der Coronavirus-Pandemie ausgerufen werden. Das meldete die britische Nachrichtenagentur PA heute unter Berufung auf Regierungskreise.
Das rund 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählende Land verzeichnet seit Tagen ein sehr hohes Niveau an Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Zuletzt waren es knapp 59.000 Fälle. Gleichzeitig wurden 407 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Die Regierung führt die starke Ausbreitung auf eine neue Coronavirus-Variante zurück, die möglicherweise ansteckender ist als die bisher verbreitete Form.
Premierminister Boris Johnson wollte sich noch heute Abend an die Bevölkerung wenden und weitere Maßnahmen bekanntgeben. Erwartet wird ein landesweiter Lockdown in England. „Dem Premierminister ist klar, dass weitere Schritte unternommen werden müssen, um den Anstieg der Fallzahlen zu stoppen, den (Gesundheitsdienst) NHS zu schützen und Leben zu retten.“ Außerdem werde das Parlament aus der Sitzungspause zurückbeordert, um über die Maßnahmen zu debattieren, so der Sprecher.
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Wegen weiterhin hoher Coronavirus-Infektionszahlen hat der Libanon erneut einen weitreichenden Lockdown beschlossen. Das öffentliche Leben soll ab Donnerstag bis zum Ende des Monats stark eingeschränkt werden, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA heute meldete. So gilt unter anderem täglich ab 18.00 Uhr Ortszeit (17.00 MEZ) eine Ausgangsbeschränkung. Die Pandemie habe ein gefährliches Ausmaß erreicht, sagte Gesundheitsminister Hamad Hassan nach Angaben lokaler Medien.
Die Zahl der täglichen Neuansteckungen hatte zuletzt erneut bei mehr als 2.000 gelegen. Die Zahl der Toten kletterte nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums auf rund 1.500. Krankenhäuser klagen über einen Mangel an freien Betten auf den Intensivstationen. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Regierung wegen der Pandemie mehrfach strikte Ausgangsbeschränkungen angeordnet, zuletzt im November.
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Die EU-Arzneimittelbehörde EMA pocht auf die Einhaltung der maximalen Frist von 42 Tagen zwischen den beiden für einen Impfschutz notwendigen Dosen beim Pfizer-Biontech-Impfstoff. Nur dann könne der volle Schutz garantiert werden. Sollten die Vorschriften nicht beachtet werden, schränke das die Haftung des Impfstoffherstellers ein. Eine Änderung der Anwendung könne nur nach entsprechenden medizinischen Studien erfolgen.
Auch Biontech und Pfizer bremsen in der Debatte, ob auf eine zweite Impfung zunächst verzichtet werden kann, um mehr Menschen zu impfen. Es gebe keine Daten, dass die Impfwirkung nach 21 Tagen anhalte, heißt es in einer Erklärung beider Firmen.
Noch Warten heißt es indes auf die EMA-Entscheidung über den Impfstoff des US-Biotechnologieunternehmens Moderna. Die auf heute vorgezogenen Beratungen sind noch nicht abgeschlossen und werden am Mittwoch fortgesetzt, wie EMA via Twitter mitteilte.
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