Die Zahl der Coronavirus-Fälle in Italien steigt weiter dramatisch an. Gestern meldete die Katastrophenschutzbehörde 21.157 Infizierte (Freitag: 17.660). Insgesamt seien im Zuge der Epidemie inzwischen 1.441 Menschen gestorben, hieß es weiter. Das sind 175 mehr als am Tag zuvor.
Auf den Intensivstationen italienischer Krankenhäuser würden derzeit 1.518 Menschen mit Coronavirus behandelt – eine Steigerung um 14 Prozent. Die meisten Infektionen werden weiterhin in Norditalien registriert. Aber auch in Latium, der Region um Rom, stieg die Zahl der Fälle um fast 30 Prozent, hieß es.
Allein in der am stärksten betroffene Region Lombardei steig die Zahl der Todesopfer auf 966, 76 mehr als gestern, teilten die regionalen Gesundheitsbehörden gestern mit. Die Zahl der Infizierten kletterte um 1.865 auf 11.685.
Spanien
Die Frau des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez, Begona Gomez, hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Das teilt das Büro des Regierungschefs in Madrid mit. Nach Italien ist Spanien in Europa am stärksten betroffen.
Spanien verhängte gestern wegen der Pandemie eine landesweite Ausgangssperre. Die Regierung in Madrid erklärte einen 14-tägigen Notstand und stellte das Land fast vollständig unter Quarantäne.
Afrika
Vier weitere afrikanische Länder haben gestern ihre ersten Coronavirus-Infektionen bestätigt. Dazu zählen Mauretanien, Ruanda, die Seychellen und die Zentralafrikanische Republik. Damit sind nun 23 Staaten in Afrika von der Lungenkrankheit betroffen.
Zuvor hatten auch Namibia und das Gebirgskönigreich Eswatini (ehemals Swasiland) ihre ersten Fälle bekannt gegeben. In Südafrika stieg unterdessen die Zahl der Nachweise um 14 auf nun 38. Darunter sind Rückkehrer aus Deutschland, den USA und Großbritannien.
Geste
Ein Zeichen in der Coronavirus-Krise setzten gestern Tausende Bürger und Bürgerinnen in Spanien. Sie gingen am späten Abend an die Fenster oder auf die Balkone, um sich bei Ärzten, Sanitätern, Krankenpflegern und anderen Helfern mit einer nächtlichen Ovation zu bedanken.
Österreich
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Samstag erneut die Bedeutung der drastischen Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Krise betont. In einer Corona spezial Fernsehsendung sagte er, man dürfe nichts beschönigen und meinen, das Vorgehen gegen die Krankheit sei übertrieben. „Wir müssen jetzt entschlossen handeln“, so Kurz.
Er müsse ehrlich und transparent informieren und mit aller Deutlichkeit aussprechen, „was da noch auf uns zukommt“. Österreich stehe vor der größten Herausforderungen seit dem Zweiten Weltkrieg. Kurz verwies auf die Situation in Italien: „Die Krankheit bringt Leid und vielen Menschen den Tod“. In Italien gebe es „hundert Tote pro Tag“ und wo sich Ärzte entscheiden müssen, wen sie noch behandeln könnten, weil nicht genügend Kapazitäten vorhanden seien.
Österreich befinde sich zehn bis 14 Tage hinter Italien. Man müsse „jetzt ganz entschlossen handeln“ und ab Montag die Republik auf den Notbetrieb herunterfahren. Dies soll dafür sorgen, dass die Verbreitung des Virus bestmöglich verlangsamt wird. „Es geht darum, das Virus auszuhungern“, so Kurz. Dafür müssten alle zusammen helfen und ihren Beitrag leisten, dann könne es gelingen, dass man das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben nach Ostern wieder aufleben lassen könne.
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