Ein brasilianisches Gericht hat es der Regierung des rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro untersagt, Empfehlungen gegen Ausgangsbeschränkungen aufgrund des Coronavirus zu verbreiten. Die Richter in Rio de Janeiro ordneten gestern die Einstellung der Regierungskampagne „Brasilien darf nicht stillstehen“ an.
Trotz steigender Infektionszahlen in Brasilien lehnt Bolsonaro strenge Eindämmungsmaßnahmen gegen das neuartige Coronavirus ab. Die Richter ordneten zudem an, dass Regierungsvertreter und mit ihnen in Verbindung stehende Menschen es unterlassen müssen, Informationen zum Coronavirus ohne wissenschaftliche Grundlage zu verbreiten oder „agitatorisch“ einzusetzen.
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Der weltgrößte Hersteller von Schutzhandschuhen Top Glove aus Malaysia rechnet angesichts der hohen Nachfrage aus Europa und den USA mit Lieferengpässen. Die Bestellungen aus diesen Regionen seien in den vergangenen Wochen fast doppelt so hoch wie die Produktionskapazitäten der Firma gewesen, sagte Unternehmenschef Lim Wee Chai gegenüber Medien.
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In Italien ist gestern die Schwelle von 10.000 Todesopfern überschritten worden. Die Zahl der Coronavirus-Toten kletterte innerhalb von 24 Stunden um 889 auf insgesamt 10.023 Tote, teilte der Zivilschutz mit. Die Zahl der Infizierten in Italien stieg von 66.414 auf 70.065. Der Prozentsatz der Neuinfizierten fiel gegenüber Freitag von sieben auf fünf Prozent.
3.856 Patienten und Patientinnen befanden sich auf der Intensivstation, 12.384 Personen sind inzwischen genesen. Italien ist das europaweit am stärksten von der Coronavirus-Epidemie betroffene Land.
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Die EU-Kommission will Änderungen am geplanten nächsten siebenjährigen Haushaltsrahmen der Europäischen Union vorschlagen, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise zu bewältigen. Das kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gestern an. „Das wird ein Konjunkturpaket einschließen, mit dem der Zusammenhalt der Union durch Solidarität und Verantwortung gesichert wird.“
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In einigen Teilen der USA greift das Coronavirus besonders schnell um sich. Im Fokus stehen die Millionenmetropole New York und der gleichnamige Bundesstaat. US-Präsident Donald Trump dachte nun laut darüber nach, ganz New York unter Quarantäne zu stellen. Das wird aber – zumindest vorerst – nicht kommen.
Trump hatte zuvor öffentlich überlegt, die drei Regionen New York, New Jersey und Conneticut unter Quarantäne zu stellen: „Einige Leute würden New York gerne unter Quarantäne gestellt sehen, weil es ein Hotspot ist“, sagte Trump am Samstag im Garten des Weißen Hauses. Bei einer Ansprache in Norfolk im US-Bundesstaat Virginia stellte er in Aussicht, darüber „ziemlich bald“ zu entscheiden.
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