Der Verdacht, dass es eine hohe Dunkelziffer bei Covid-19-Todesfällen gibt, wird in Italien durch eine Datenauswertung in der besonders stark betroffenen Provinz Bergamo genährt. Viele Patientinnen und Patienten erlägen dem Coronavirus ohne ärztliche Untersuchung zu Hause und gingen damit nicht in die offizielle Statistik ein.
Zum diesem Ergebnis kamen die Lokalzeitung „L’Eco di Bergamo“ und die örtliche Unternehmensberatung InTwig aus ihrer jüngst veröffentlichten Untersuchung amtlicher Daten. Demnach gab es in der Provinz diesen März mit 5.400 Toten sechsmal so viele Todesfälle wie im März 2019. Damit könnten bis zu 4.600 der Toten an oder mit Covid-19 gestorben sein. Das wären mehr als doppelt so viele wie in den Statistiken (2.060), die nur Tote in Krankenhäusern zählen.
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Wegen der Coronavirus-Pandemie rechnet Frankreich mit der stärksten Rezession seit 1945. Der französische Finanzminister Bruno Le Maire sagte heute bei einer Anhörung im Pariser Senat, das Minus werde deutlich höher ausfallen als nach der Finanzkrise 2008.
Damals war die französische Wirtschaftsleistung um 2,2 Prozent geschrumpft. Es war der stärkste Rückgang seit dem Zweiten Weltkrieg.
Le Maire sagte, die Pandemie führe zu einem „ökonomischen Schock“ ohne Beispiel in der Nachkriegszeit. Das französische Statistikamt INSEE rechnet mit einem Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von rund drei Prozent, wenn die Mitte März verhängte Ausgangssperre einen Monat dauert. Bei zwei Monaten rechnet sie mit einem Wirtschaftseinbruch von rund sechs Prozent.
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Deutsche, EU-Bürgerinnen bzw. -Bürger und langjährig in Deutschland wohnhafte Personen, die nach mehrtägigem Auslandsaufenthalt in die Bundesrepublik zurückkehren, sollen künftig zwei Wochen in Quarantäne.
Das empfahl das Coronavirus-Krisenkabinett nach Informationen einer Nachrichtenagentur heute den Bundesländern.
Reisende dürfen wegen der Coronavirus-Pandemie nur noch aus einem „triftigen Reisegrund“ nach Deutschland kommen. Grundsätzlich seien Einreisen aus Drittstaaten nur noch in ausgewählten Fällen zulässig, die Reisenden werden an den deutschen Schengen-Grenzen kontrolliert. Ausnahmen gab es schon bisher für systemrelevantes Personal.
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Nach Wochen auf dem Meer haben die australischen Behörden das Kreuzfahrtschiff „Ruby Princess“ in einen Hafen in der Nähe von Sydney einlaufen lassen, um die am stärksten unter Coronavirus-Symptomen leidenden Besatzungsmitglieder zur medizinischen Behandlung an Land zu holen. Das Schiff, dessen 2.700 Passagiere trotz mehrerer Verdachtsfälle bereits im März an Land gehen durften, legte heute an.
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In Serbiens führendem Krankenhaus für Herzoperationen sind 81 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Bei 14 Patienten, elf Ärzten und 56 weiteren Mitarbeitern sei das Coronavirus nachgewiesen worden, sagte der Direktor der Belgrader Klinik, Milovan Bojic, heute dem Fernsehsender Prva.
Insgesamt seien 250 Menschen getestet worden. Das Virus, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann, sei offenbar von zunächst symptomfreien Patienten eingeschleppt worden, fügte Bojic hinzu.
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