Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Ausrufung des Katastrophenfalls im Freistaat angekündigt. Man werde das tun, weil man eine einheitliche Strategie unter einer einheitlichen Führung brauche, sagte Söder gestern im BR Fernsehen.
Anders als in anderen Ländern soll es wegen des Coronavirus in Bayern zunächst keine Ausgangssperren geben. „Das ist derzeit nicht geplant“, sagte Söder. Er appellierte aber an alle Bürger, sich genau zu überlegen, welche Orte man besuchen wolle. Um die Grundversorgung der Menschen zu sichern, werde Bayern die Ladenöffnungszeiten für Lebensmittelgeschäfte verlängern.
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Die Zahl der nachweislich mit dem neuen Coronavirus infizierten Personen ist in Österreich bis gestern Nachmittag auf über 870 angestiegen. Stand 15.00 Uhr meldete das Gesundheitsministerium überdies 8.167 Verdachtsfälle, die getestet worden waren.
Die Verteilung nach Bundesländern: Die meisten Fälle gibt es weiterhin in Tirol (264), danach folgen Oberösterreich (159), Wien (122), Niederösterreich (111), die Steiermark (114), Salzburg (39), Vorarlberg (48) sowie das Burgenland (10).
Eine Person ist bisher verstorben, ein weiterer Toter in Wien gilt als Verdachtsfall, als genesen gelten weiterhin sechs.
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Aus Sorge vor einer weiteren Verbreitung des neuartigen Coronavirus bleiben von heute an auch in der Millionenmetropole New York die öffentlichen Schulen geschlossen. „Ich bin sehr, sehr besorgt, dass wir eine rapide Ausbreitung dieser Krankheit sehen werden, und es ist Zeit, drastischere Maßnahmen zu ergreifen“, sagte Bürgermeister Bill de Blasio gestern bei einer Pressekonferenz.
„Es ist eine Entscheidung, die ich ohne Freude und mit viel Schmerz getroffen habe.“ Die Schulen sollen frühestens am 20. April wieder eröffnen, möglicherweise aber auch gar nicht mehr in diesem Schuljahr.
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Serbien hat gestern Abend den Notstand ausgerufen. Die Entscheidung wurde von Präsident Aleksandar Vucic bei einer Pressekonferenz verkündet. Bis zum Abend wurden laut Amtsangaben 48 Krankheitsfälle registriert, Tote hat es bis dato noch keine gegeben. Der Notstand erlaubt es den Behörden, bei den Bemühungen zur Eindämmung der Krankheit das Militär einzusetzen.
Vucic wandte sich an Personen im Alter über 65 Jahren. Sie wurden aufgefordert, in den nächsten 30 Tagen zu Hause zu bleiben.
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In der Slowakei hat die Regierung im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus den Notstand für das Gesundheitswesen verhängt. Die Maßnahme wurde vom scheidenden Ministerpräsidenten Peter Pellegrini nach einer Sondersitzung der Regierung bekanntgegeben, die Pressekonferenz übertrugen alle großen Fernsehsender live in ihren Hauptnachrichten.
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Das Coronavirus hat sich auch in der Schweiz weiter verbreitet. Mit rund 800 Neuinfektionen gab es einen sprunghaften Anstieg der Zahl der Fälle. Insgesamt starben in der Schweiz bisher 14 Menschen, alleine sechs davon im Tessin. Drei Menschen starben im Kanton Waadt, zwei in Basel-Land, einer in Basel-Stadt sowie je eine Person in den Kantonen Wallis und Genf.
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