Die Zahl der Coronavirus-Infektionen weltweit steigt trotz Entspannung in Westeuropa weiterhin deutlich. Am Wochenende seien innerhalb von 24 Stunden mehr als 136.000 Fälle gemeldet worden, so viele wie nie zuvor an einem Tag, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus heute in Genf. Er warnte die Länder davor, wegen fallender Infektionszahlen bei den Vorsichtsmaßnahmen nachzulassen.
An neun der vergangenen zehn Tage seien mehr als 100.000 neue Fälle gemeldet worden, sagte Tedros. In Afrika, Zentral- und Südasien, Mittel- und Südamerika und in einigen Ländern in Osteuropa stiegen die Zahlen weiter. Seit Ausbruch des Virus Ende 2019 sind weltweit fast sieben Millionen Infektionen und fast 400.000 Todesfälle gemeldet worden.
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Der US-Biotechkonzen Gilead hat nun auch in der EU die Zulassung für sein mit großen Hoffnungen verbundenes Medikament Remdesivir zur Behandlung von Covid-19-Patienten beantragt. Die europäische Arzneimittelagentur EMA teilte heute mit, den Antrag auf Marktzulassung erhalten zu haben und sich innerhalb weniger Wochen dazu äußern zu wollen. Die Bewertung der Vorteile und Risiken von Remdesivir werde unter einem verkürzten Zeitplan erfolgen.
Bisher gibt es weder einen Impfstoff noch ein Medikament für die durch das neuartige Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19. Gilead erhielt vor kurzem die US-Zulassung für die Verwendung von Remdesivir in Notfällen, nachdem der Arzneimittelhersteller Daten zur Verfügung gestellt hatte, die zeigten, dass das Medikament den Krankheitsverlauf bei Patienten verkürzen kann. Remdesivir gilt derzeit als der größte Hoffnungsträger unter den potenziellen Coronavirus-Medikamenten, sein Hersteller Gilead ist dadurch verstärkt in den Fokus gerückt.
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