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geralt (CC0), Pixabay
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Nach den USA schottet sich auch die Europäische Union in der Coronavirus-Krise nach außen hin ab. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schlug am Montag wegen der fortschreitenden Ausbreitung des Virus einen vorläufigen Stopp von Reisen in die EU vor. Die Regelung soll offenbar schon am Dienstag in Kraft treten.

Sie werde den EU-Staats- und -Regierungschefs einen entsprechenden Vorschlag für „nicht notwendige Reisen“ in die EU unterbreiten, sagte von der Leyen in einer Videobotschaft. Nach Angaben von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron von Montagabend werden die Außengrenzen bereits ab Dienstagmittag geschlossen.

Der Einreisestopp solle zunächst für 30 Tage gelten, könne aber falls notwendig verlängert werden, so von der Leyen zuvor. „Je weniger Reisen es gibt, desto mehr können wir das Virus eindämmen“, sagte die Kommissionspräsidentin. Ihr Vorschlag sieht demnach Ausnahmen von dem Einreisestopp für bestimmte Gruppen vor.

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Coronavirus-Pandemie als „größte Gesundheitskrise unserer Zeit“ eingestuft. „Zeiten wie diese bringen das Beste und das Schlimmste in den Menschen zum Vorschein“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gestern in einer im Internet übertragenen Pressekonferenz. Es gebe inzwischen mehr Infizierte und mehr Todesfälle im Rest der Welt als in China. Bei jedem Verdachtsfall müsse ein Test gemacht werden, mahnte der WHO-Chef.

Im Kampf gegen das Coronavirus müssen die Staaten die Zahl der Tests deutlich erhöhen. „Wir haben eine einfache Botschaft: Testen, testen, testen“, sagte Ghebreyesus: „Man kann ein Feuer nicht mit verbundenen Augen bekämpfen.“

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Trotz einer Studie zur Stabilität des Coronavirus auf Oberflächen wertet der Virologe Christian Drosten das Abstandhalten zu anderen Menschen als maßgeblichere Schutzmaßnahme. Über die Studie wurde in den vergangenen Tagen viel in sozialen Netzwerken diskutiert.

Die Studie sei jedoch extrem simpel gehalten, die reale Infektion werde damit wahrscheinlich nicht abgebildet, sagte der Wissenschafter der Berliner Charite im NDR-Podcast. Menschen, die sich schützen wollten, setzten angesichts solcher Daten womöglich die falschen Prioritäten und griffen zum Beispiel keine Türschnallen mehr an, sagte Drosten.

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Nach Medienberichten über ein Kaufangebot der US-Regierung fördert die EU die Suche nach einem Coronavirus-Impfstoff durch das deutsche Pharmaunternehmen CureVac. Die EU habe die Forschung der Firma „früh unterstützt“ und werde „nun wieder finanziell helfen“, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gestern nach einem Gespräch mit dem Management des deutschen Unternehmens.

Es müsse so schnell wie möglich ein Impfstoff gefunden werden, „der der ganzen Welt hilft“, so die Politikerin. Laut der EU-Kommission soll CureVac „bis zu 80 Millionen Euro“ bekommen

CureVac arbeitet gemeinsam mit dem deutschen Paul-Ehrlich-Institut an der Herstellung eines Impfstoffs gegen das Virus. Die „Welt am Sonntag“ hatte berichtet, US-Präsident Donald Trump versuche, sich exklusiv einen Corona-Impfstoff zu sichern, an dem CureVac derzeit arbeitet. Angeblich wurde der Firma ein hoher Betrag geboten, um in die USA zu kommen.

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Premierminister Boris Johnson hat alle Menschen in Großbritannien dazu aufgerufen, unnötige soziale Kontakte, Pubs und Reisen zu meiden. Auch der Besuch von Restaurants, Clubs und Theatern sollte unterbleiben, sagte der Regierungschef gestern nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats in London. Außerdem empfahl er – falls machbar – das Arbeiten von Zuhause aus. Wer Husten oder Fieber habe, müsse 14 Tage zu Hause bleiben. Das gelte auch für Mitbewohner. Schwerkranke sollten drei Monate isoliert werden.

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Im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus schränkt Frankreich die Bewegungsfreiheit seiner Bürgerinnen und Bürger stark ein. Die Menschen dürfen ihre Häuser nur noch verlassen, um einzukaufen oder zum Arzt oder zur Arbeit zu gehen, sagte Staatschef Emmanuel Macron gestern Abend in einer TV-Ansprache. „Wir sind im Krieg“, sagte er. Das Land will 100.000 Polizisten mobilisieren, um die weitgehende Ausgangssperre durchzusetzen. Das teilte das Innenministerium mit.

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Zur Eindämmung des Coronavirus soll das öffentliche Leben in Deutschland drastisch eingeschränkt werden. Die Bundesregierung vereinbarte nach eigenen Angaben gestern mit den Ministerpräsidenten der Länder, dass zahlreiche Geschäfte geschlossen werden sollen. Ausgenommen sind unter anderem Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Drogerien sowie Tankstellen, Banken, Poststellen und der Großhandel. Hier sollen aber Hygiene- und Zugangsauflagen erlassen werden.

Wie in verschiedenen Bundesländern bereits geschehen, sollen außerdem überall Einrichtungen wie Bars, Clubs, Theater, Opernhäuser und Museen sowie Casinos, Bordelle und Sportanlagen zugemacht werden. Das gilt auch für Spielplätze.

 

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