Der Finanzstabilitätsrat FSB sieht die Volatilität der Märkte in der Corona-Krise als Schwachstelle. In seinem Brief an die Finanzminister und Zentralbankpräsidenten der G20-Staaten vor ihrem virtuellen Treffen am 18. Juli 2020 schreibt der FSB-Vorsitzende Randal K. Quarles, die Volatilität der Märkte habe abgenommen, könne aber durchaus wieder zurückkehren.
Quarles kündigt in dem Schreiben an, den Liquiditätsstress, die Schuldenlast von Nicht-Finanzunternehmen sowie die Auswirkungen von Bonitätsherabstufungen weiter analysieren zu wollen. Bis zum G20-Gipfel im November werde das FSB die Widerstandsfähigkeit der Intermediation von Finanzaktivitäten außerhalb des Bankensektors (Non-Bank Financial Intermediation – NBFI) ganzheitlich überprüfen und die Marktturbulenzen aus dem März 2020 analysieren. Begonnen habe das FSB damit, kritische Verbindungen zwischen dem Banken- und Nichtbankensektor zu kartieren. Aus dem Schreiben geht auch hervor, dass das FSB einen reibungslosen Übergang weg vom Referenzzinssatz LIBOR unterstützen (siehe „FSB: Unternehmen sollen Abhängigkeiten vom Referenzzinssatz LIBOR beseitigen“) und den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr verbessern will.
In der gegenwärtigen Situation geht es dem FSB darum, Aufsichts- und Regulierungsmaßnahmen zu koordinieren – dabei grenzüberschreitende Spillover-Effekte zu berücksichtigen – und gleiche Wettbewerbsbedingungen zu fördern.
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