China hat in letzter Minute die Einreise von Experten verhindert, die im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Ursprünge des Coronavirus erkunden sollen. „Ich bin sehr enttäuscht über diese Nachricht“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gestern in Genf in einer ungewöhnlich deutlichen Kritik an China. „Das ist sehr frustrierend“, sagte Nothilfekoordinator Michael Ryan.
Zwei Experten hätten die Reise heute schon angetreten gehabt, zwei weitere hätten ihre Abreise in letzter Minute stoppen müssen, sagte Tedros. Einer der bereits Abgereisten sei nach Hause zurückgekehrt, der zweite habe die Reise in einem Drittland unterbrochen, sagte Ryan.
Entgegen den Absprachen habe Peking kurzfristig mitgeteilt, dass die nötigen Einreisepapiere noch nicht vorlägen. Tedros habe den chinesischen Behörden die Dringlichkeit der Mission erneut in Erinnerung gerufen, sagte Ryan. Die Behörden hatten versichert, dass die Papiere nun zügig bereitgestellt würden.
Laut Ryan handelt es sich bei den aktuellen Problemen um Visumsangelegenheiten: „Wir hoffen, dass es nur ein logistisches und bürokratisches Problem ist, das sich schnell lösen lässt.“
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In Großbritannien sind nach Angaben von Premierminister Boris Johnson mittlerweile mehr als 1,3 Millionen Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. Besonders hob Johnson hervor, dass rund die Hälfte der Geimpften aus der besonders bedrohten Altersgruppe der über 80-Jährigen stamme. „In zwei bis drei Wochen werden wir hier ein hohes Maß an Immunität haben“, sagte der Regierungschef gestern in London vor Journalisten.
Mit mehr als 60.000 neuen CoV-Infektionen meldete das Land mit 66 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern heute erneut einen Tagesrekord. „Mehr als zwei Prozent der Bevölkerung sind infiziert“, sagte Johnson. In Kliniken würden derzeit 40 Prozent mehr Menschen behandelt als zum Höhepunkt im April 2020. Die Menschen verstünden, dass der Regierung deshalb keine andere Wahl bleibe als einen neuen Lockdown mit weitreichenden Ausgangsbeschränkungen und Schulschließungen zu verhängen. Das Parlament soll den Maßnahmen heute zustimmen.
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In Südtirol werden ab morgen die Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung des Coronavirus wieder gelockert. Ab 7. Jänner gelten die Regeln der gelben Zone. Geschäfte, Bars und Restaurants werden – wenn auch mit Einschränkungen bei den Öffnungszeiten – wieder geöffnet. Ebenso soll an den Oberschulen der Präsenzunterricht wieder aufgenommen werden. Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) unterzeichnete gestern eine entsprechende Verordnung.
„Mit dieser Verordnung setzen wir die Maßnahmen um, die wir bereits vor der Weihnachtszeit geplant hatten“, so Kompatscher. Er rief aber gleichzeitig die Bevölkerung dazu auf, „weiterhin extrem vorsichtig“ zu sein, die Regeln einzuhalten und Kontakte zu begrenzen.
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