Knapp zwei Wochen nach Beginn eines Lockdowns hat die Zahl der täglichen Coronavirus-Neuinfektionen in Israel erstmals die Marke von 9.000 überschritten. Das Gesundheitsministerium teilte gestern mit, am Vortag seien 9.013 neue Fälle registriert worden – so viele wie nie zuvor an einem Tag. Mit 124 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gab es nach palästinensischen Angaben auch im Gazastreifen einen Rekord.
Die Pandemie war in Israel zunächst glimpflich verlaufen, auch wegen eines strikten Kurses der Regierung. Nach Lockerungen im Mai schnellten die Fallzahlen jedoch in die Höhe. Seit dem 18. September gilt ein Lockdown mit Restriktionen wie Ausgangsbeschränkungen; am vergangenen Freitag wurden die Maßnahmen verschärft. In der Nacht auf gestern beschloss das Coronavirus-Kabinett, den Lockdown um drei Tage bis zum 14. Oktober zu verlängern.
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Paris droht wegen der angespannten Coronavirus-Lage die Schließung der Bars und Restaurants. In der französischen Hauptstadt und den Vorstädten habe sich die Situation zuletzt rapide verschlechtert, sagte Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Veran heute. Sollte sich diese Dynamik bestätigen, werde dort am Montag die „maximale Alarmstufe“ ausgerufen. „Wir werden die Indikatoren am Sonntag mit der Pariser Bürgermeisterin und allen gewählten Vertretern überprüfen.“
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Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) beginnt mit einer Überprüfung des Oxford-Impfstoffs gegen das Coronavirus, entwickelt von dem britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford. Es ist das erste Mal, dass das in der Europäischen Union bei einem Coronavirus-Impfstoff geschieht.
Die EMA warnte gestern vor voreiligen Schlüssen: Das bedeute noch nicht, dass der Impfstoff schon als wirksam und sicher eingeschätzt werden könne. Das müsse sich jetzt in der Überprüfung erst noch zeigen.
Diese Überprüfung wird angesichts der Dringlichkeit in einem beschleunigten Verfahren vorgenommen. Dabei überprüft die Behörde Daten, noch während sie erhoben werden, um auf diese Weise Zeit zu sparen. Wie lange das Verfahren dauern wird, kann die EMA nicht sagen.
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