Bei einer Demonstration gegen die Anti-Covid-Maßnahmen der italienischen Regierung ist es gestern Abend in Rom zu Ausschreitungen gekommen. Einige vermummte Demonstranten, die sich auf der zentralen Piazza del Popolo versammelt hatten, setzten Müllcontainer in Brand und warfen Knallkörper und Rauchbomben gegen die Polizei, die mit Tränengas und Wasserwerfern reagierte.
Die Ermittler vermuten eine gemeinsame Regie hinter den gewaltsamen Protesten, die seit Freitag in verschiedenen italienischen Städten ausgebrochen sind. Am Vorabend waren Demonstranten in Mailand und Turin in Geschäfte eingedrungen, hatten diese verwüstet und geplündert. In beiden Städten kam es zu Festnahmen. Zu den Demonstranten in Turin zählten auch Gruppen aus der Hooligan-Szene.
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Der tschechische Gesundheitsminister Roman Prymula muss nach einem Verstoß gegen die von ihm selbst erlassenen Coronavirus-Maßnahmen seinen Posten räumen: Präsident Milos Zeman werde Prymula entlassen und morgen den Arzt Jan Blatny zu seinem Nachfolger ernennen, teilte ein Sprecher des Präsidenten gestern mit. Blatny ist der stellvertretende Leiter eines Krankenhauses in der zweitgrößten Stadt Brno und hat bisher keine politische Erfahrung.
Prymula stand seit vergangener Woche massiv unter Druck: Ein Paparazzo hatte den Minister beim Verlassen eines Restaurants in Prag fotografiert, das wegen der strikten CoV-Regeln eigentlich geschlossen sein sollte.
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Nach einem sprunghaften Anstieg der Coronavirus-Fallzahlen in Schweden hat die Gesundheitsbehörde die Menschen im Süden des Landes aufgefordert, ihre sozialen Kontakte stark einzuschränken.
Drei Wochen lang sollen die Bewohnerinnen und Bewohner der südlichen Region Schonen mit der Hauptstadt Malmö sich möglichst nicht mit Menschen außerhalb des eigenen Haushalts treffen und öffentliche Verkehrsmittel meiden, wie die Behörde gestern mitteilte. Eine ähnliche Maßnahme gilt bereits seit vergangener Woche für die Region Uppsala bei Stockholm.
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ei einem landesweiten Streik inmitten der Coronavirus-Krise haben in Spanien Hunderttausende Ärztinnen und Ärzte bessere Arbeitsbedingungen und mehr Anerkennung gefordert. Nach Angaben des staatlichen Ärztegewerkschaftsbunds CESM nahmen gestern rund 85 Prozent der insgesamt 267.000 Ärzte an der Arbeitsniederlegung teil. Die meisten legten jedoch nur symbolisch ihre Arbeit nieder und behandelten ihre Patienten weiter.
In Madrid protestierten rund 50 Ärzte in weißen Laborkitteln vor dem Parlament. Auf ihren Schildern war ein schwarzer Stiefel zu sehen, der im Begriff ist, eine Gruppe von Angestellten des Gesundheitswesens zu zertrampeln. Es handelte sich um den ersten landesweiten Ärztestreik seit 1995.
Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe, sei ein Regierungserlass gewesen, wonach Ärzte bei Bedarf unabhängig von ihrem Fachgebiet für Krankenhausdienste eingeteilt werden können, sagte der Gastroenterologe Sergio Casabona laut AFP. Der Chirurg Pablo Cereceda, der ebenfalls an den Protesten teilnahm, nannte die Maßnahme einen „verpfuschten Erlass, der die Unfähigkeit (der Behörden, Anm.) offenbart, sich dieser Pandemie zu stellen“.
Nach Ansicht des Gesundheitsministeriums ist der Beschluss notwendig, um im Kampf gegen das Coronavirus nicht die Kontrolle zu verlieren.
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