Die slowakische Regierung hat gestern den schon seit 1. Oktober geltenden Notstand verlängert. Er wäre am Freitag ausgelaufen, gilt nun aber weitere 40 Tage bis 28. April. Der Notstand erlaubt den Behörden unter anderem die Zwangsrekrutierung und -verlegung von Gesundheitspersonal sowie das Verhängen von Ausgangssperren.
Die Opposition warf der Vierparteienkoalition des populistisch-konservativen Ministerpräsidenten Igor Matovic vor, die Notstandsregeln zu missbrauchen, um Proteste zu verbieten.
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Frankreich hat binnen 24 Stunden mehr als 38.500 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet – so viele wie seit fast vier Monaten nicht mehr. Die französische Gesundheitsbehörde meldete am Abend 38.501 Neuinfektionen. Das war der höchste Wert seit November. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 246 auf 91.427. Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen ging leicht auf 4.219 zurück.
Angesichts der Überlastung vieler französischer Krankenhäuser will sich Regierungschef Jean Castex heute in Paris zu einer weiteren Verschärfung der Corona-Auflagen äußern. Geplant sind nach Regierungsangaben zusätzliche Maßnahmen im Großraum um Paris sowie in der nördlichen Region Hauts-de-France, die an Belgien grenzt.
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Während die europäischen Länder auf die letztgültige Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zum Coronavirus-Vakzin von AstraZenca warten, hat sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestern mit einer klaren Empfehlung für den Impfstoff gemeldet: „Die WHO ist der Meinung, dass die Vorteile die Risiken überwiegen.“
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Die Weltwetterorganisation (WMO) warnt davor, den nahenden Frühling und höhere Temperaturen als Argument für eine Lockerung von Corona-Maßnahmen zu nehmen. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass Wetter und Jahreszeit das Infektionsgeschehen direkt beeinflussen, hält ein Expertenteam fest. Es hat sich mit der Frage befasst, welchen Einfluss meteorologische Faktoren und Luftqualität auf die Corona-Pandemie haben.
Das Infektionsgeschehen ändere sich in erster Linie in Folge von Schutzmaßnahmen, etwas durch das Maske tragen oder die Einschränkung von Reisen, oder aufgrund von Verhaltensänderungen. Virusinfektionen der Atemwege seien zwar oft saisonabhängig, etwa die Grippe, die im Herbst und Winter besonders häufig vorkommt, schreiben die Experten. Ob sich auch das Coronavirus Sars-CoV-2 so verhalte, sei aber unklar. Über die Mechanismen, die bei Infektionen zu einer Saisonabhängigkeit führen, sei noch wenig bekannt.
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Gefangene auf der ganzen Welt sind während der Covid-19-Pandemie vergessen worden. Dies geht aus einem Bericht von Amnesty International hervor, der heute veröffentlicht wurde. „Das Versäumnis, die Gesundheit von Menschen in Haft zu priorisieren und sie in Impfplänen zu berücksichtigen, könnte katastrophale Folgen für die Gefangenen, ihre Familien und das öffentliche Gesundheitssystem haben“, hieß es in einer Aussendung.
Während derzeit weltweit Strategien und Pläne zur Verteilung von Impfstoffen Gestalt annehmen, schweigen viele Regierungen demnach über ihre Pläne, besonders gefährdete Gefangene zu impfen. Amnesty forderte daher im Zuge der Kampagne „Eine faire Dosis“, dass die Millionen von Menschen, die derzeit in überfüllten Zellen leben müssen, in nationale Impfprogramme einbezogen werden.
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In der Antarktis sind die ersten Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. Auf dem chilenischen Stützpunkt Presidente Eduardo Frei Montalva auf der King-George-Insel erhielten seit Sonntag 49 Soldaten und Wissenschaftler ihre erste Impfdosis, wie die chilenische Luftwaffe mitteilte. 53 weitere Mitarbeiter der Forschungsstation sollen demnach in den kommenden Tagen geimpft werden.
Keiner der Geimpften im Alter zwischen 25 und 58 Jahren habe eine allergische Reaktion auf den Impfstoff gezeigt, sagte der für die Impfungen zuständige Arzt Victor Videla. Seinen Angaben zufolge sollen auch noch die Menschen auf zwei anderen chilenischen Stützpunkten in der Antarktis geimpft worden. Die Impfungen seien aber wegen schlechten Wetters verschoben worden.
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