Die Ausbreitung der indische Virusvariante B.1.617.2 könnte einem Zeitungsbericht zufolge den Fahrplan für Öffnungsschritte in Großbritannien gefährden.
Die Regierung ziehe eine Verlängerung des Lockdowns über den 21. Juni hinaus in Betracht, sollte die Variante nicht unter Kontrolle gebracht werden, berichtet die Zeitung „Times“ unter Verweis auf britische Regierungsbeamte. Auch lokale Beschränkungen seien denkbar.
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Italien lockert wegen sinkender Coronavirus-Zahlen das nächtliche Ausgangsverbot und will es ab 21. Juni möglichst weitgehend beenden. Das berichteten offizielle Stellen in Rom nach einer Beratung der Regierung von Mario Draghi mit einem Gremium von Gesundheitsexperten gestern. In den Gelben Zonen Italiens mit moderatem Risiko solle der Beginn der Sperrstunde von jetzt 22.00 auf 23.00 Uhr verlegt werden. Sie geht aktuell bis 5.00 Uhr in der Früh.
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Der Coronavirus-Impfstoff Comirnaty von Biontech und Pfizer kann künftig auch einen Monat statt bisher fünf Tage aufgetaut bei Kühlschranktemperatur von zwei bis acht Grad gelagert werden. Das gab die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) gestern bekannt. Das betrifft ungeöffnete, aber bereits aufgetaute Impfstoffampullen.
Innerhalb des verlängerten Zeitraums ist der Transport der Durchstechflaschen demnach noch für maximal zwölf Stunden möglich. Ist der Impfstoff verdünnt, muss er wie bisher innerhalb von sechs Stunden verabreicht werden. Die erweiterte Lagerungsdauer gilt laut Unternehmen ab sofort für „alle derzeit verfügbaren und zukünftigen Chargen“.
Der Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer muss bei Temperaturen zwischen minus 80 und minus 60 Grad in Ultratiefkühleinheiten gelagert werden.
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Die CoV-Impfstoffe von Pfizer und Biontech sowie Moderna sind laut einer US-Studie wohl auch gegen die zwei in Indien verbreiteten Virusvarianten B.1.617 und B.1.618 hochwirksam. „Wir haben festgestellt, dass die Antikörper des Impfstoffs zwar ein wenig schwächer gegen die Varianten wirken, aber nicht so sehr, dass es unserer Auffassung nach große Auswirkungen auf die Schutzfähigkeit der Impfstoffe hätte“, sagte Nathaniel Landau, einer der Verfasser der Studie, der Nachrichtenagentur AFP gestern.
Die Studie der NYU Grossman School of Medicine und des NYU Langone Center wurde noch nicht durch mehrere Fachexperten unabhängig voneinander begutachtet. Ohne ein solches Peer-Review-Verfahren zur Sicherung der wissenschaftlichen Qualität ist die Korrektheit der Studie noch ungeklärt und ihre Aussagekraft deshalb begrenzt.
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Die USA wollen bis Ende kommenden Monats weitere 20 Millionen Dosen CoV-Impfstoff an andere Länder abgeben und im globalen Kampf gegen die Pandemie eine Führungsrolle einnehmen. „Wir wissen, dass Amerika nie ganz sicher sein wird, bis die Pandemie, die weltweit wütet, unter Kontrolle ist“, sagte US-Präsident Joe Biden gestern im Weißen Haus.
Bis Ende Juni würden die USA mindestens 20 Millionen Impfdosen mit anderen Staaten teilen – zusätzlich zu bereits angekündigten 60 Millionen. Insgesamt würden die USA damit mehr Impfstoff abgeben als jedes andere Land. „Und wir werden unsere Impfstoffe nicht benutzen, um uns Gefälligkeiten von anderen Ländern zu sichern“, betonte Biden.
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