Angesichts schnell steigender Infektions- und Patientenzahlen haben die Niederlande einen Teil-Lockdown verhängt. Die verschärften Maßnahmen sollten zunächst für drei Wochen gelten. Das kündigte Ministerpräsident Mark Rutte heute Abend in Den Haag an.
Ab morgen müssen Gaststätten und Supermärkte um 20.00 Uhr schließen, andere Geschäfte bereits um 18.00 Uhr. Die 1,5-Meter-Abstandsregel wird wieder eingeführt, Bürger sollen wieder zu Hause arbeiten und maximal vier Besucher zu Hause empfangen. Sportwettkämpfe müssen ohne Publikum stattfinden, das gilt auch für Fußballspiele.
Von dem Lockdown ausgenommen sind Kinos und Theater. Besucher müssen nur – wie bisher – nachweisen, dass sie geimpft, getestet oder genesen sind. Erst Ende September hatte das Land die meisten Regeln stark gelockert. Die Zahl der CoV-Neuinfektionen liegt in den rund 17,4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Niederlanden derzeit weit über 16.000 täglich.
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Als Reaktion auf die außer Kontrolle geratene Coronavirus-Pandemie will Bayern eine flächendeckende 2-G-Regel einführen. Sie soll ab dem 16. November bayernweit gelten, wie das Gesundheitsministerium heute in München mitteilte.
„Nur mit konsequenten Zutrittsbeschränkungen wie 2-G kann es uns gelingen, unser Gesundheitssystem vor einer noch dramatischeren Belastung zu schützen“, sagte Minister Klaus Holetschek (CSU).
Aus diesem Grund habe man sich Holetschek zufolge nun „darauf verständigt, strengere Zugangsregelungen für Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe in Bayern einzuführen und fordern den Bund auf, eine Rechtsgrundlage für ein verpflichtendes 2-G Plus in Clubs und Diskotheken zu schaffen“.
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In Lettland dürfen ungeimpfte Abgeordnete künftig nicht mehr an Parlamentssitzungen teilnehmen. Nach einem Beschluss der Volksvertretung Saeima in Riga müssen Mitglieder des Parlaments und von Stadt- und Gemeinderäten in dem EU-Land von 15. November an ein CoV-Zertifikat vorlegen. Das Zertifikat weist nach, dass die Person gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Infektion genesen ist.
Die heute verabschiedete und bis zum 1. Juli 2022 gültige Regelung gilt für Präsenz- wie auch Digitalsitzungen. Sie sieht auch die Aussetzung von Diätenzahlungen an Abgeordnete vor, die nicht in der Lage sind, im Parlament zu arbeiten.
Nach einem Bericht des lettischen Rundfunks besitzen 91 der 100 Abgeordneten des nationalen Parlaments und 696 der 758 Mitglieder von Gemeindevertretungen ein Coronavirus-Zertifikat. Für das Gesetz stimmten 62 Abgeordnete bei sieben Gegenstimmen und zwei Enthaltungen.
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Der Pharmakonzern AstraZeneca will seinen Coronavirus-Impfstoff nicht mehr zum Selbstkostenpreis abgeben. Das britisch-schwedische Unternehmen teilte heute mit, dass es mehrere gewinnorientierte Vereinbarungen für 2022 unterzeichnet habe und moderate Erträge erwarte.
„Das Virus wird endemisch, was bedeutet, dass wir lernen müssen, damit zu leben“, sagte AstraZeneca-Chef Pascal Soriot der BBC. Das Unternehmen habe bereits anfangs angekündigt, dass es später auch Gewinne erzielen wolle.
Soriot betonte aber: „Es ist nicht etwas, das wir als großen Gewinnbringer sehen.“ Es werde gestaffelte Preise geben, um sicherzustellen, dass der Impfstoff erschwinglich bleibe. Die Wettbewerber Pfizer/Biontech und Moderna machen mit ihren Vakzinen seit Beginn Profit.
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