Der Platzhirsch unter den Schweizer Großbanken, die Credit Suisse, ist schwer unter Druck geraten. Die krisengeplagte Bank muss sich restrukturieren, doch die Investoren haben offenbar kein Vertrauen in ihre Finanzkraft. Am Montag kam es zum Kurseinbruch samt hektischer Beruhigungsversuche. Viel Spielraum hat die Bank derzeit nicht.
Am Wochenende schon versuchte der neue Konzernchef Ulrich Körner, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beruhigen: Die Bank stehe gut da, die Kapital- und Liquiditätsposition sei stark. Ausgelöst hat er damit das Gegenteil: Laut „Financial Times“ verbrachten die Konzernbanker das Wochenende damit, aufgebrachte Kundschaft, Investoren und Partner zu beschwichtigen, während in den sozialen Netzwerken eine Welle der Spekulation losbrach.
Gebracht hat es wenig, die Anleger flüchteten bei erster Gelegenheit am Montag und brachten die Aktie zum Einsturz. Sie brach an der Zürcher Börse zeitweise um bis zu zwölf Prozent ein, bevor sie sich wieder etwas erholte. Der Preis für Kreditausfallversicherungen (CDS) der Bank stieg zudem deutlich an. Dieser signalisiert, für wie stabil der Markt ein Institut hält.
Im Fall der Credit Suisse verteuerten sich die Versicherungen zuletzt auf 272 Basispunkte. Anleger müssen also 272.000 Euro bezahlen, um Anleihen des Instituts im Volumen von zehn Millionen Euro zu versichern. Dieser Wert hat sich seit Anfang Juni mehr als vervierfacht – eine Erinnerung an die Zeit vor der Finanzkrise 2008.
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