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Cum-Ex in München: Zwei Manager und der teure Griff in die Keksdose der Staatskasse

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Im ersten Münchner Cum-Ex-Prozess wurden zwei erfahrene Fondsmanager – nennen wir sie Herrn K. und Herrn U., auch bekannt als die „Dividendendompteure“ – zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verdonnert. Immerhin: Sechs Monate davon gelten bereits als abgesessen, weil das Gericht offenbar die Gemütlichkeit des Prozesses über den Schaden in Höhe von 343 Millionen Euro hinaus zu schätzen wusste.

Ein schamloser Staatskassen-Self-Service

K. und U., beide jenseits der 60 und damit nicht mehr die jüngsten Börsen-Cowboys, hatten es geschafft, das Finanzamt ordentlich auf Trab zu bringen. Mit einem Steuertrick, der klingt, als hätten sich Steuerberater und Illusionskünstler zusammengetan, flossen Millionen Euro aus der Staatskasse in die Taschen der Beteiligten.
Die Vorsitzende Richterin Andrea Wagner sprach von einer Dimension der Steuerhinterziehung, „die ihresgleichen sucht“. Wenn das Gericht keine Gefängnisstrafen verhängt hätte, hätten die beiden vielleicht noch eine Einladung zum Guinness-Buch der Rekorde für die dreisteste Steuerumgehung erhalten.

Geständnisse unter Tränen und der gute Wille

K. und U. kamen vor Gericht nicht mit Pokerface, sondern mit Taschentüchern. Schon am ersten Verhandlungstag räumten sie unter Tränen ein, dass sie ihre Rolle im großen Cum-Ex-Karussell nicht nur gespielt, sondern aktiv gelenkt hatten. Zwischen 2009 und 2010 schoben sie Aktien im Wert von Milliarden hin und her, so schnell, dass selbst das Finanzamt keine Chance hatte, mitzuzählen.
Das Gericht ließ aber Milde walten: „Keine Erfahrung im Strafvollzug“ und „haftempfindlich“ wurden als mildernde Umstände gewertet. Übersetzt: Die beiden sollten sich im Gefängnis nicht allzu unwohl fühlen, schließlich waren sie in ihrem bisherigen Leben eher an Ledersesseln als an Pritschen gewöhnt.

„Hase-und-Igel-Spiel“ oder doch kriminelle Genialität?

Die Verteidigung gab sich kreativ: Die Geschäfte seien „Dummheit und Naivität“ gewesen. Man habe weniger an den Fiskus als an das „Hase-und-Igel-Spiel“ gedacht, bei dem die beiden leider ein bisschen zu schnell für den Gesetzgeber waren. Das Gericht kaufte diese Geschichte jedoch nur bedingt ab. Richterin Wagner sah die beiden nicht als harmlose Mitläufer, sondern als zentrale Figuren im großen Cum-Ex-Zaubertrick: „Sie hatten keine Hasenohren, sondern den Zauberstab in der Hand.“

Die endlose Saga von Cum-Ex

Dieser Fall ist nur ein Kapitel im dicken Buch der Cum-Ex-Skandale. Insgesamt soll die Masche den Staat um zweistellige Milliardenbeträge erleichtert haben. Das Urteil des Bundesgerichtshofs von 2021, Cum-Ex als Steuerhinterziehung zu werten, war nur der Anfang. Während K. und U. nun ihre Haftstrafe antreten, stapeln sich in den Amtsstuben weiterhin die Aktenberge. Weitere Prozesse sind in München und anderswo bereits in der Pipeline.

Fazit: Tränen, Taten und teure Konsequenzen

Die Geschichte von K. und U. ist eine Mischung aus Tragikomödie und Lehrstück: Man kann zwar clever genug sein, um Millionen zu verschieben, aber irgendwann erwischt das Gesetz auch die Schnellsten. Für den Moment bleibt den beiden nur, auf die großzügige Haftempfindlichkeit des Gerichts zu vertrauen – und darauf, dass ihre Zellen keine Börsenticker haben.

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