Bei einem chinesischen Hackerangriff wurden E-Mails von hochrangigen US-Beamten abgegriffen. Nicholas Burns, der US-Botschafter in Peking, und Daniel Kritenbrink, stellvertretender Staatssekretär für Ostasien, waren unter den Betroffenen. Dies ist der zweite Vorfall dieser Art innerhalb der Regierung von Joe Biden. Zuvor wurde auch das Mailkonto von Handelsministerin Gina Raimondo angegriffen.
Laut dem „Wall Street Journal“ blieben die E-Mails von Außenminister Antony Blinken unberührt, ebenso wie die seines inneren Beraterkreises. Burns und Kritenbrink begleiteten Blinken jedoch auf seiner China-Reise letzten Monat und nahmen an Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und anderen hochrangigen chinesischen Beamten teil.
Es wird vermutet, dass die Hacker möglicherweise Details und interne Informationen über die Vorbereitungen der USA für die Reise erlangt haben könnten. Das Außenministerium führte Bemühungen zur Verbesserung der Kommunikation mit China durch, insbesondere in den Bereichen Klimawandel und Handel mit synthetischen Opioiden. Frühere Differenzen über Taiwan und den Ukraine-Konflikt sowie angebliche chinesische Überwachungsballons über den USA hatten die Beziehungen zwischen den beiden Ländern belastet.
Cybersicherheitsspezialisten des Außenministeriums entdeckten die Spionagekampagne, die anscheinend eine Schwachstelle in der Cloud-Computing-Umgebung von Microsoft ausnutzte. Microsoft gab bekannt, dass die Schwachstelle mittlerweile behoben wurde. Die Hackergruppe Storm-0558 aus China wurde als verantwortlich identifiziert.
Trotz der nicht offiziell erhobenen Anschuldigungen wurden hochrangige Beamte der Biden-Administration nicht davon abgehalten, China für den Angriff verantwortlich zu machen. China bestritt die Vorwürfe und beschuldigte stattdessen die USA der weltweiten Cyberspionage.
Microsoft-Präsident Brad Smith kommentierte den Vorfall und bezeichnete die Hacker als immer raffinierter. Die Tatsache, dass es anfangs Schwierigkeiten gab, die Herkunft des Angriffs zu identifizieren, deutet darauf hin, dass es sich um ein hochentwickeltes und ausgeklügeltes Hacking-Team handelt. Cybersicherheitsexperten von Mandiant bestätigten, dass die Taktiken der chinesischen Cyberspionage-Akteure immer komplexer geworden sind.
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