Was sind eigentlich Dachfonds?
Wer sich für eine Anlage in Investmentfonds interessiert, bekommt von Banken und Sparkassen häufig einen „Dachfonds“ angeboten. Was genau verbirgt sich hinter dieser recht neuen Anlageform? Und für wen sind Dachfonds geeignet?
Der herkömmliche Fonds
Bei einem herkömmlichen Fonds wird das Geld der Anleger direkt in festverzinsliche Wertpapiere oder Aktien investiert.
Der DachfondsBei einem Dachfonds wird das Geld der Anleger in andere Investmentfonds („Zielfonds“) angelegt.
Gesetzliche Regelung
Laut Gesetz darf eine Investmentgesellschaft höchstens 20 % ihres eingesammelten Geldes in einem Zielfonds anlegen und nicht mehr als 10 % des Vermögens eines anderen Fonds erwerben. Damit ist gewährleistet, dass ein Dachfonds zumindest eine Streuung von 5 Zielfonds aufweist.
Werbung und Argumente
Die Geldinstitute werben für die Dachfonds mit dem Argument der „breiten Streuung in die besten Fonds“, verschweigen aber oft, dass lediglich hauseigene Zielfonds ausgesucht werden. Die Fonds anderer Gesellschaften können aber durchaus besser abschneiden!
Für wen sind Dachfonds nun geeignet?
Dachfonds sind in erster Linie für „bequeme“ Sparer geeignet. Denn man kann bereits mit einer niedrigen Mindesteinlage (Einmaleinzahlungen und Sparpläne) eine breite Streuung hinsichtlich der Anlageschwerpunkte wie Branchen und Regionen erreichen. Das Verlustrisiko ist begrenzt.
Die Kosten
Für die „Bequemlichkeit“ muss der Anleger meist tiefer in die Tasche greifen. Zwar gibt es gesetzliche Vorgaben, um ungerechtfertigte Kosten zu vermeiden. Doch oft verlangen die Geldinstitute höhere Entgelte als bei Einzelfonds.
Agio usw.
Werden vom Dachfonds lediglich Zielfonds der eigenen Gesellschaft erworben, darf hierfür kein Ausgabeaufschlag (=einmaliges Entgelt beim Kauf) erhoben werden. Außerdem ist das jährliche Verwaltungsentgelt mit den Kosten des Dachfonds zu verrechnen. Investiert der Dachfonds aber in konzernfremde Fonds, gelten diese Beschränkungen nicht, d.h. es können doppelte Kosten für das Fonds-Management anfallen! Das geht zu Lasten der Rendite.
Ergebnis:
Ein Dachfonds ist nur so gut wie die Fonds, die unter seinem Dach vereinigt sind! Prüfen Sie, ob nicht ein herkömmlicher Fonds für Sie in Betracht kommt. Auch damit können Sie beinahe jede gewünschte Streuung hinsichtlich Region oder Branche erzielen.
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